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Hochwasserschäden: Beamter gibt Bauern Mitschuld

Für Aufregung unter Niederösterreichs Bauern hat der Baustadtrat von St. Pölten, Harald Ludwig, gesorgt. Er warf den Landwirten vor, eine Mitschuld an den Hochwasserschäden vom September zu tragen.

AgE |

Nach Ansicht von Ludwig haben «durch die moderne Bewirtschaftung verdichtete Äcker» dem Wasser kaum Möglichkeit zur Versickerung geboten. «Wenn es keine Abflussgräben mehr gibt und Traktoren Monstertrucks gleichen, wurde der falsche Weg eingeschlagen», so der Baustadtrat. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, forderte Ludwig auf, sich bei den Bauern für diese ungerechtfertigten Vorwürfe zu entschuldigen.

Die Aussagen des Baustadtrats seien nicht nur eine Frechheit, sondern fachlich schlichtweg falsch, erklärte Schmuckenschlager. Tatsächlich habe die moderne, bodenschonende Landwirtschaft wesentlich dazu beigetragen, dass die extremen Niederschlagsmengen überhaupt auf den Feldern versickern könnten.

«Unsere Böden haben das Wasser bis zu einem gewissen Punkt hervorragend aufgenommen. Doch bei diesen abnormalen Regenmengen - in manchen Regionen Niederösterreichs bis zu 75% des Jahresniederschlags - sind selbst die besten Böden irgendwann gesättigt», betonte der Kammerpräsident.

«Der Versuch, die Landwirtschaft als Sündenbock für ein extremes Naturereignis darzustellen, ist unangebracht und schürt lediglich unnötige Konflikte», gab Schmuckenschlager zu bedenken. Es müsse darum gehen, die Zusammenarbeit zu fördern und gemeinsam Lösungen zu finden - nicht, Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen.

Zudem seien die Bauern bei der Hochwasserkatastrophe mit ihren Traktoren, Geräten und Maschinen unermüdlich im Einsatz gewesen, um die Helfer zu unterstützen. 

 

Kommentare (2)

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  • Marc | 27.10.2024
    Bei den grossen Traktoren muss die Reifengrösse stimmen. Bei den schweren Spezialmaschienen muss hinterfragt werden wegen den strikten Erntezeitpunkten. Bei vielen Kulturen könnte auch ein paar Tage zugewartet werden. Da muss mit dem verarbeiter besser komuniziert werden.
  • Thomas | 27.10.2024
    Ludwig hat nicht ganz Unrecht. Doch gerade von dieser Seite her (von der Politik) wird immer gefordert, dass die Betriebe grösser und effizienter werden. Dann werden halt immer grössere und schwerere Maschinen zu auch nicht immer günstigen Zeiten in der Landwirtschaft eingesetzt, welche die Funktionalität und Fruchtbarkeit der Böden stark beeinträchtigen. Das ist auf der ganzen Welt so. Den kleinen Familienbetrieben wird mit der heutigen Politik den Verleider gemacht (auch in der Schweiz).
    Da sollte schon länger ein Umdenken stattfinden von Konsument, Abnehmer, Verarbeiter, Grossverteiler bis zur Politik, welche dies beeinflussen können. Das ist viel zu einfach, der Landwirtschaft die alleinige Schuld zu zuweisen.
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