Ein Ölembargo gegen Russland würde die Preise weiter antreiben, was auch die Schweiz treffen würde. Autofahrer würden das unter anderem an der Tankstelle zu spüren bekommen.
Angesichts des Kriegs in der Ukraine wird in der EU über ein Energie-Embargo gegen Russland diskutiert. Gleichzeitig droht Russland selbst mit einem Exportstopp. Ein Ölembargo hätte weitere Preissteigerungen zur Folge, vor allem im Verkehr, wo über 90 Prozent der Energie aus Erdöl stammen, sagte CS-Makroökonomin Franziska Fischer auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Die Folgen würden Haushalte an der Tankstelle spüren, aber auch alle Unternehmen, für die Transport wichtig ist. Fischer nannte als Beispiele den Handel oder viele Industriebranchen. Physisch sollte das Öl jedoch nicht knapp werden.
Aber auch ohne ein formales europäisches Embargo werde russisches Öl bereits heute kaum mehr von europäischen Mineralölkunden gekauft, sagt Fischer. Es müsse daher mit teurerem europäischem oder amerikanischem Öl ersetzt werden, was seinen Teil zum bisherigen Preisanstieg beigetragen habe.
Gemäss UBS-Experte Giovanni Staunovo ist ausserdem auffällig, dass Staaten die eher wenig Öl und Gas von Russland beziehen, sich eher für den Importstopp aussprechen. Die, die eher viel Öl und Gas beziehen, sprechen dagegen eher von einem langfristigen Abbau. «Schlussendlich ist es ein politischer Entscheid», so Staunovo.


