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Hof Barenegg: Steht er bald leer?

Nach 30 Jahren tritt das Pächterehepaar Walter und Heidi Fässler in den Ruhestand. Sie bewirtschafteten den Betrieb Barenegg in Hemberg SG. Seit Jahren schiebt der Kanton St. Gallen als Eigentümer die Nachfolgeregelung vor sich her. Nun muss sich die Regierung Fragen gefallen lassen.

Walter und Heidi Fässler haben all ihre Tiere und viele ihrer Maschinen bereits verkauft. Nach 30 Jahren gibt das Ehepaar seinen Hof auf der Barenegg im Hemberger Bächli auf. Der Pachtvertrag mit dem Kanton St. Gallen als Eigentümer läuft Ende Jahr aus, wie das St. Galler Tagblatt berichtet. Das Brisante dabei: Eine Nachfolgelösung ist nicht in Sicht.

Geregelter Übergang nicht mehr möglich

Insgesamt gehören 78 Hektaren zum Hof. Unterteilt ist die Fläche in 41 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 16 als Weideland, sowie 37 Hektaren Wald. Dies alles auf einer Höhe von über 1000 Metern und mit moderater Hanglage, womit der Betrieb als Bergbauernhof gilt. «So eine grosse Parzelle zur Bewirtschaftung gibt es im Kanton sonst kaum», ist Fässler gegenüber dem St. Galler Tagblatt überzeugt.

Ob der Kanton den Hof wieder verpachten oder ganz verkaufen will, sei jedoch nicht einmal entschieden. Bruno Schweizer, SVP-Kantonsrat aus Brunnadern SG und selbst Landwirt, äussert sich im Artikel besorgt: «Wer sich etwas auskennt, weiss: Ein geregelter Übergang zu einem neuen Bewirtschafter ist faktisch nicht mehr möglich.»

Schleppender Prozess

Schweizer hat wegen der unklaren Zukunft des Hofs Barenegg eine Einfache Anfrage eingereicht. Wie das St. Galler Tagblatt berichtet, will er von der Regierung wissen, ob ihr bewusst ist, wie schleppend der Entscheidungsprozess in der Verwaltung läuft und wie sie diesen zu beschleunigen gedenkt.

Hofgeschichte Barenegg

1917 kaufte die kantonale Psychiatrische Klinik Wil die Alp Barenegg. 1995 begann dort Walter Fässler erst als Betriebsleiter. Als die Klinik die Barenegg 1999 ausgliederte, wurde Walter Fässler Pächter. Er stellte den defizitären Betrieb erfolgreich auf Mutterkuhhaltung von englischen Hereford-Rindern um. 2013 ging der Hof ans Hochbauamt über.

«Ich befürchte, dass der Hof längere Zeit leer stehen wird», sagt Schweizer der Zeitung. Auch habe er beim Hochbauamt vergeblich konkrete Auskünfte verlangt. Erst nach mehrmaligem Nachfragen habe Kantonsbaumeister Erol Doguoglu erklärt, der Entscheid zwischen Verkauf oder Verpachtung werde frühestens im Juni gefällt.

Kündigungsfrist nicht eingehalten

Schweizer kritisiert gegenüber dem St. Galler Tagblatt, dass die Neuverpachtung mehrere Monate und ein Verkauf noch länger dauern würde. «Da ist es schnell Frühling 2026.» Die Situation sei ausserdem selbstverschuldet: «Man hätte spätestens vor ein bis zwei Jahren eine Auslegeordnung machen und einen Grundsatzentscheid fällen müssen.»

Bereits vor zwölf Jahren plante der Kanton, den Hof zu verkaufen. Walter Fässler wehrte sich damals dagegen vor Gericht und erhielt Recht, weil die Kündigungsfrist nicht eingehalten worden war, wie das St. Galler Tagblatt schreibt. Die Pacht wurde verlängert, läuft nun aber definitiv Ende 2025 aus. Nun ziehen Walter und Heidi Fässler im Herbst aus.

Verkauf die sinnvollste Lösung?

Sowohl Fässler als auch Schweizer halten einen Verkauf für die sinnvollste Lösung. «Warum man nun doch wieder schwankt, ist nicht nachvollziehbar», sagt Schweizer gegenüber der Zeitung. Er warnte vor dem Verlust landwirtschaftlicher Nutzfläche und davor, das Land zu zerstückeln. Auch Fässler spricht sich im St. Galler Tagblatt gegen eine Zerteilung der Fläche aus: «Es wäre wirklich schade, wenn die Parzelle aufgeteilt oder in Gebrauchsleihe vergeben würde. Die Barenegg funktioniert am besten so, wie sie heute ist.»

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