Franz Hofer heisst der neue gewählte Geschäftsführer der Oekonomischen und Gemeinnützigen Gesellschaft (OGG). Nicht weniger als 171 OGG-Mitglieder drängten sich am Samstag zur OGG-Hauptversammlung in den Saal des Landgasthofs Schönbühl.
Und dass es eine spezielle Versammlung in der 254-jährigen Geschichte der OGG werden würde, machte Präsident Simon Bichsel gleich in seinen Eröffnungsworten klar: «Im ersten halben Geschäftsjahr hielt uns der Schweizer Bauer auf Trab. Im zweiten Halbjahr musste unser langjähriger Geschäftsführer Hans Martin Kaiser für eine Zeitlang aussetzen.»
Er sei froh, dass zwischen dem Vorstand und Hans Martin Kaiser eine einvernehmliche Vereinbarung habe getroffen werden können, wodurch seine Erfahrung der OGG weiter zu Gute komme.
Franz Hofer gewählt
Zur Wahl als neuen Geschäftsführer schlug der Vorstand der Versammlung Franz Hofer aus Obergoldbach BE vor. Die Versammlung leistete diesem Vorschlag Folge und wählte Hofer einstimmig. Dieser hatte sich zuvor selber kurz vorgestellt. 1968 geboren, ist er in Konolfingen als Sohn eines Nestlé-Angestellten aufgewachsen.
Entgegen den Empfehlungen der Lehrer habe er zunächst den Beruf des Bauern erlernt. Danach holte er die Matur nach studierte und doktorierte an der ETH Agrarwirtschaft. Er konnte mit seiner Frau in Obergoldbach einen kleinen Betrieb übernehmen, wo er nach Bio Suisse-Richtlinien Schafzucht betreibt. Zuletzt war er Geschäftsführer der Bernischen Stiftung für Agrarkredite (BAK).
«Schweizer Bauer»
Nach langen und zähen Verhandlungen habe die OGG den Minderheitsanteil an den Aktien des «Schweizer Bauer» vom Tamedia-Verlag zurück kaufen können, berichtete Bichsel weiter. Somit sei die OGG wieder Alleineigentümerin und führe die auflagenstärkste Schweizer Agrarzeitung wieder eigenständig. «Es ist ein spezieller Glücksfall, dass der ehemalige Tamedia-Geschäftsführer Martin Kall sein enormes Fachwissen dem Schweizer Bauer weiterhin zur Verfügung stellt. Er kümmert sich um die unternehmerischen Tätigkeiten», so Bichsel wörtlich. Chefredaktor Rudolf Haudenschild mache seine Arbeit zusammen mit seinem Team hervorragend, betonte er.
Zwar sei die OGG mit dem Rückkauf ein grosses Risiko eingegangen: «Das erste Halbjahresergebnis 2013 hat aber unsere Erwartungen vollständig erfüllt.» Gemäss OGG-Jahresrechnung betrug der Gewinn des «Schweizer Bauer» im Geschäftsjahr 2012/2013 über 1 Million Franken.