Die Forstunternehmer leiden unter der Frankenstärke doppelt. Das Auftragsvolumen im Inland sinkt, und im Ausland lassen sich immer weniger Aufträge realisieren wegen der Frankenstärke. Der Druck ist sehr hoch.
Obwohl die Bauwirtschaft boomt und auch der Holzbau floriert, kämpfen die Forstunternehmer darum, dass sie genügend Aufträge erhalten. «Die Forstunternehmer haben ein hartes Jahr hinter sich. Wegen der Frankenstärke wird der Holz-Import lukrativer als der -export», erklärte Pius Wiss, Präsident der Forstunternehmer, am letzten Freitag nach der Mitgliederversammlung in Bern. Diese Situation führt dazu, dass die Aufträge der Forstunternehmen im Inland sinken.
Forstbetriebe rüsten auf
Zudem gebe es auch Forstbetriebe, die aufrüsten und die Forstunternehmer konkurrenzieren, erklärte Wiss weiter. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Anzeichen, dass unrentable Forstbetriebe immer weniger eigene Arbeiten selber ausführen und stattdessen mehr Aufträge an Forstunternehmer vergeben werden. Zur Überbrückung der Auslastungsflaute haben viele Forstunternehmer vor dem Euro-Absturz Ernteaufträge in anderen EU-Ländern übernommen. Wegen der aktuellen Frankenstärke sei auch diese Option fast unmöglich geworden. Diese Situation führe zu einem Kapazitätsabbau und gefährde auch die Ausbildungsplätze von Forstwarten. Wenn sich die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Forstwirtschaft nicht verbesserten, sei mit einem weiteren Abbau zu rechnen.
Geht Holzproduktion weiter zurück?
Franz Weibel, Forstbetriebsleiter der Burgergemeinde Bern, erklärte an der Podiumsdiskussion: «Wir prüfen im Moment sehr ernsthaft, wie wir unseren Forstbetrieb weiter optimieren können, wenn die Holzproduktion weiter zurückgeht.» Sollte der Mitarbeiterbestand noch weiter abgebaut werden müssen, habe man aber nur noch eine «Feuerwehr», um bei grösseren Ereignissen reagieren zu können.
Roger Schmidt, Leiter des Staatsforsts des Kantons Bern, baut seinen Mitarbeiterbestand ebenfalls um 15 Stellen ab. «Auf der anderen Seite werden wir dann mehr Aufträge fremdvergeben», erklärte er.