Kommissionssprecher Leo Müller (CVP, LU): «Es ist so, dass Landwirte oder Personen, die eine Enthornung vornehmen wollen, ausgebildet werden müssen. Eine Enthornung findet nur statt, wenn die Tiere betäubt werden. Das (…) passiert kontrolliert.» Für ein Nein zur Initiative. Kommissionssprecher Pierre-André Page (SVP, FR): «Ich betone auf der Basis meiner beruflichen Tätigkeit als Landwirt: Die Schweizer Kühe sind glücklich, ob sie nun Hörner tragen oder nicht. Ohne Hörner bedeutet: Weniger Unfälle, weniger Kosten.» Für ein Nein zur Initiative. Regula Rytz (Grüne, BE): «Armin Capaul und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben aufzeigen können, dass die Enthornung für die Tiere schmerzhaft und problematisch ist. Sie verlangen aber kein Enthornungsverbot, sondern verfolgen einen pragmatischen Ansatz.» Für ein Ja zur Initiative. Martin Landolt (BDP, GL): «Bei allem Verständnis für das Anliegen der Initianten gehören solche Dinge nicht in unsere Bundesverfassung.» Für ein Nein zur Initiative. Kathrin Bertschy (GLP, BE): «Die Hornkuh-Initiative kann ohne zusätzliche Bundesmittel umgesetzt werden, nämlich mit einer Umverteilung innerhalb des bestehenden Agrarbudgets.» Sie plädierte tendenziell für ein Ja, stimmte aber für die Nein-Empfehlung. Olivier Feller (FDP, VD): «Wenn die Initiative angenommen würde, könnte die Anbindestallhaltung wieder zulegen auf Kosten der Freilaufstallhaltung. Mit Hörnern ist das Unfallrisiko grösser.» Für ein Nein zur Initiative. Beat Jans (SP, BS): «Die Würde des Tieres wird durch das Enthornen verletzt. Die Initiative zwingt niemanden zu nichts. Sondern sie entschädigt diejenigen, die bis zu einem gewissen Grad ein grösseres Risiko auf sich nehmen.» Für ein Ja zur Initiative. Adèle Thorens Goumaz (Grüne, VD): «Ein Bio-Bauer mit Bündner Wurzeln hat das Instrument ergriffen, das ihm nach mehreren anderen vergeblichen Versuchen in unserer Demokratie geblieben ist: Die Volksinitiative.» Für ein Ja zur Initiative. Maya Graf (Grüne, BL): «Hörner sind durchblutet und von Nerven durchzogen. (…) Hörner sind bei diesen Rassen wichtig für das Sozialverhalten und für die Kommunikation, aber auch für die Hygiene.» Für ein Ja zur Initiative. Markus Ritter (CVP, SG): «Es ist aus der Sicht der CVP-Fraktion nicht notwendig, die Bundesverfassung zu ergänzen, damit ein Beitrag für ausgewachsene horntragende Tiere gewährt werden kann. Das Parlament hätte die Möglichkeit, dies auf Gesetzesstufe mit einer kleinen Ergänzung vorzusehen.» Für ein Nein zur Initiative. Toni Brunner (SVP, SG): «Wir haben in der WAK-N versucht, (mit einem Gegenvorschlag) eine Brücke zu bauen. Aber die Schwesterkommission WAK-S bockte. Die Initiative hat nach meiner Einschätzung eine gute Erfolgschance. Ich werde mich der Stimme enthalten. » Andreas Aebi (SVP, BE): «Selber bin ich der Meinung, dass dieser Entscheid (Hörner oder nicht) nicht über staatliche Subventionen beeinflusst werden soll. Aus Respekt vor unseren Originalrassen, die alle Hörner tragen, werde ich mich der Stimme enthalten.» Duri Campell (BDP, GR): «Herzliche Gratulation an Armin Capaul! Trotzdem gehört dieser Text nicht in die Bundesverfassung. Wir können den Leuten draussen nicht etwas empfehlen, das in eine falsche Richtung weist. Wir können nicht etwas fördern, das mehr Arbeit verlangt.» Für ein Nein zur Initiative Benjamin Roduit (CVP, VS): «Ich frage mich, ob man Würde und Urteilsvermögen beweist, wenn man eine solche Bestimmung in die Bundesverfassung schreiben will. Die wichtigsten Direktbetroffenen – Bauernverbände, Zuchtverbände, Züchter selbst – sind skeptisch.» Für ein Nein zur Initiative.» Für ein Nein zur Initiative. Thomas de Courten (SVP, BL): «Ich habe eine klare Meinung dazu, weil mir alle Bauern, mit denen ich gesprochen habe, empfahlen, dieser Initiative nicht Folge zu geben. Sie wollen für ihre Tiere und für deren Tierwohl lieber Freilaufställe, weniger Risiko in der Betriebsführung und weniger Unfallgefahr für Mensch und Tier haben.» Für ein Nein zur Initiative. Albert Vitali (FDP, LU): «Es braucht keine Initiative und keinen Gegenvorschlag. Jede Bäuerin oder jeder Bauer soll in seiner persönlichen Verantwortung selber entscheiden können, ob seine Kühe oder Ziegen Hörner haben sollen oder nicht. Ich will die Bürokratie für die Landwirtschaft abbauen.» Für ein Nein zur Initiative Silva Semadeni (SP, GR): «Die Initianten haben vorher andere Wege versucht, vergeblich. Enthornte, beschnittene Tiere machen einen traurigen Eindruck. Wenn schon kein Gegenvorschlag, dann bitte ein Ja zur Initiative.» Yvette Estermann (SVP, LU): «Wissen Sie, ich möchte nicht, dass wir einmal unseren Kindern die behornten Kühe nur noch auf einem Bild mit einem Alpaufzug zeigen und ihnen sagen können: Schau mal, auf diesem Bild siehst du noch die Kühe mit den Hörnern.» Für ein Ja zur Initiative. Karl Vogler (CSP, OW): «Es käme mir nie in den Sinn, meine Ziegen zu enthornen. Aber die staatspolitische Einordnung des Anliegens auf Verfassungsebene ist ganz einfach nicht stufengerecht. Es gehört nicht in die Verfassung.» Punkt. Jacques Nicolet (SVP, VD): «Mein Sohn und ich enthornen unsere rund 75 Milchkühe. Warum? Vor allem wegen der Sicherheit für das Personal, das in unserem Unternehmen arbeitet. Die Enthornung ist kein barbarischer Akt.» Für ein Nein zur Initiative. Hans Egloff (SVP, ZH): «In guten Treuen bin ich zur Auffassung gelangt, dass man wohl beide Standpunkte vertreten kann. In guten Treuen bin ich zur Auffassung gelangt, dass man wohl beide Standpunkte vertreten kann.» Er enthielt sich in der Abstimmung. Bundesrat Johann Schneider-Ammann: «Der Bundesrat lehnt die Initiative ab. Das Tierwohl wird durch einen Verzicht auf das Enthornen nicht messbar verbessert, und darum hat der Bundesrat bisher keine entsprechenden Direktzahlungsbeiträge für horntragende Nutztiere eingeführt.»
Am Montagnachmittag diskutierte der Nationalrat die Hornkuh-Initiative von Bergbauer Armin Capaul. Mit 108 zu 42 Stimmen empfiehlt er dem Volk ein Nein. 33 Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Wir geben in einer Bildergalerie die wichtigsten Voten wieder.