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Hunde riechen Mastitiskeime

Staphylococcus aureus ist ein gefürchteter Mastitiserreger. Er kann im Labor nicht immer nachgewiesen werden. Hunde sind da besser. In Versuchen konnten sie den Keim in der Milch zuverlässig erschnüffeln.

 

 

Staphylococcus aureus ist ein gefürchteter Mastitiserreger. Er kann im Labor nicht immer nachgewiesen werden. Hunde sind da besser. In Versuchen konnten sie den Keim in der Milch zuverlässig erschnüffeln.

Hunde können Staphylococcus aureus in der Milch erschnüffeln. Sie riechen, ob der gefürchtete Mastitiserreger in der Milch vorhanden ist – und könnten so eine rasche Behandlung infizierter Kühe ermöglichen. 

Nicht rasseabhängig

«Der Geruch der Bakterien in der Milch kann ein gutes Werkzeug sein, um sie schnell nachzuweisen», bestätigt Carola Fischer-Tenhagen von der Freien Universität Berlin (D). Sie hat mit ihrem Team acht Hunde darauf trainiert, die Mastitiserreger zu riechen: «Wir haben mit einem Terrier, mit Border Collies und den als Trüffelsuchhunde bekannten Lagottos gearbeitet.» 

Die Fähigkeit zum Erschnüffeln des Keims sei nicht rasseabhängig. Vielmehr gebe es von Hund zu Hund individuelle Unterschiede. «Im Versuch haben aber alle Hunde Staphylococcus aureus mit einer hohen Sicherheit von über 90 Prozent erkannt. Die Hälfte der Hunde machte keinen einzigen Fehler.» 

210 Minuten reine Trainingszeit

Zusätzlich zur Sicherheit sind die Hundenasen auch schnell. Das im Unterschied zum Tierarzt, der zuerst eine Milchprobe nehmen und im Labor analysieren muss. Schnelltests dauern in der Regel zwei Stunden. In der Praxis werden deshalb im Stall Antibiotika verabreicht, bevor der Erreger überhaupt definitiv feststeht. Das wiederum birgt das Risiko, dass Bakterien resistent werden. Zudem sind  die Laborproben laut Fischer-Tenhagen oft fälschlicherweise negativ.

Pro Hund wendeten die deutschen Forscher nur 210 Minuten reine Trainingszeit auf, verteilt über mehrere Monate. «Allerdings verlernen die Hunde die Fähigkeit der Keimerkennung wieder, wenn sie nicht regelmässig gebraucht werden», sagt Fischer-Tenhagen. «Deshalb ist es fraglich, ob man Hofhunde auf die Mastitiserkennung abrichten könnte. Eher sind solche Hunde in Tierarztpraxen oder für Milchlabors denkbar.» Dort könnten sie nicht nur Staphylococcus aureus nachweisen, sondern auch noch weitere Erreger.

Labor hat Interesse

Das Milchanalyselabor Bamos AG in Bazenheid SG bietet den Nachweis von Staphylococcus aureus in der Milch an. Geschäftsleiter Niklaus Seelhofer findet das Konzept interessant. «Die Idee müsste man weiterverfolgen», sagt er, «wir sind daran interessiert, den Bauern die besten Dienstleistungen anzubieten. Die Frage ist, wo wir einen Hund halten könnten.»

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