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Hydriertes Pflanzenöl: eine Alternative zum Diesel?

Hydriertes Pflanzenöl ist für den Bestand an Land- und Forstmaschinen eine mögliche Alternative zu fossilem Diesel. Es spart rund 80 Prozent Treibhausgasemissionen ein. Wehrmutstropfen ergeben sich aus der geringen Verfügbarkeit und dem etwas höheren Preis.  

mgt |

In den Eigenschaften unterscheidet sich Hydriertes Pflanzenöl (HVO) kaum von Diesel, sodass keine Anpassungen notwendig seien. Dies teilt das in Bayern ansässige Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) mit. Es ist das Ergebnis eines Praxisversuchs. 

Wissenschaftler des TFZ untersuchten im Rahmen eines Forschungsprojekts zwölf Maschinen, zum Teil auf dem Prüfstand und zum Teil in Praxistests auf den Bayerischen Staatsgütern. Ergänzt wurden die technischen Erprobungen durch eine Umfrage, welche eine mehrheitlich hohe Akzeptanz des Kraftstoffs ergab.

Lediglich die Verfügbarkeit von HVO sowie der Preis stelle ein Hemmnis für den weitreichenden Einsatz dar, hält das Kompetenzzentrum in der Mitteilung weiter fest. 

Praktisch keine Einschränkungen

Für mehrere Monate wurden in einem Praxisversuch des TFZ Traktoren der Bayerischen Staatsgüter von Diesel auf den paraffinischen Dieselkraftstoff HVO umgestellt und dabei wissenschaftlich begleitet. «Der Versuch verlief nahezu ohne Störungen. Untersuchungen am Prüfstand und beim Feldeinsatz ergaben, dass sich Motorleistung und Abgasverhalten praktisch nicht vom Dieselbetrieb unterscheiden», so Dr. Klaus Thuneke, Wissenschaftler am TFZ.

HVO basiert auf Pflanzenölen oder Rest- und Abfallstoffen, wie z. B. Altspeiseölen. Es weise günstige Eigenschaften, wie eine hohe Zündwilligkeit und eine gute Kältestabilität auf. «Gegenüber Diesel können mit HVO, in Abhängigkeit der verwendeten Ausgangsstoffe, rund 80 Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden», führt Thuneke weiter aus.

Die begleitend zu den Praxistests durchgeführte Umfrage bei den Mitarbeitern der Staatsbetriebe zeigte eine überwiegend hohe Akzeptanz. Positiv gesehen würden insbesondere der Beitrag zum Klimaschutz und die technische Zuverlässigkeit.

Begrenzte Produktionskapazitäten

Doch es gebe auch Herausforderungen: Rest- und Abfallstoffe sowie die ausschliesslich im Ausland vorhandenen Produktionskapazitäten für HVO-Diesel seien sehr begrenzt, heisst es in der Mitteilung weiter. Gleichzeitig steige die weltweite Nachfrage, insbesondere in der Luftfahrt, so dass es fraglich sei, ob der Bedarf der Landwirtschaft in Zukunft gedeckt werden kann. Auch der Kostenfaktor falle ins Gewicht. Im Durchschnitt liegt der Preis etwa 0,25 Euro (etwa 24 Rappen) pro Liter über dem von Dieselkraftstoff.

Die Wissenschaftler empfehlen deshalb HVO-Diesel vor allem in Bestandsmaschinen einzusetzen, für die es kaum Alternativen gibt. «Bei Neuanschaffungen sind weitere aktuell verfügbare klimafreundliche Optionen, wie Pflanzenölkraftstoff, Biodiesel und Biomethan sowie elektrische Antriebe, zu bevorzugen», resümiert Dr. Klaus Thuneke.

Alle Ergebnisse des Forschungsprojekts des Kompetenzzentrums können Sie hier im Bericht „HVO-Diesel für Traktoren“ nachlesen.  

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