Während die italienische Ernährungsindustrie 2021 zumindest im Export einen neuen Rekord aufstellen konnte, hat die Corona-Pandemie bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu einem Rückgang der Einnahmen geführt.
Das ergab eine Befragung von insgesamt 2’162 landwirtschaftlichen Betrieben. Die Ergebnisse dazu finden sich im zweiten Landwirtschaftsbericht, den Confagricoltura, den Verband der grossen Betriebe, und das Versicherungsunternehmen Reale Mutua ausgearbeitet haben.
Demnach gaben 48,8 % der befragten Landwirte an, infolge der Pandemie weniger verdient zu haben. Bei 23 % handelte es sich um sehr tiefe Einschnitte. Die Lage sei also für viele landwirtschaftliche Betriebe mittlerweile kritisch, so Confagricoltura und Reale Mutua. Doch es gebe auch Lichtblicke, denn 12 % der Interviewpartner hätten 2021 einen höheren Umsatz verbucht.
Bei den restlichen 39,1 % sei das Einkommen im vergangenen Jahr mehr oder weniger stabil geblieben. Der Abbau von Arbeitsplätzen in der italienischen Landwirtschaft hat sich 2021 laut dem Bericht in Grenzen gehalten: 70,1% der befragten Betriebe gaben an, keine Arbeiter entlassen zu haben. Einige der befragten Landwirte schafften sogar neue Arbeitsplätze.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch in Italien zunehmend an Bedeutung: So haben nahezu alle Befragten im vorigen Jahr Massnahmen für eine effizientere Wasser-, Energie- und Bodennutzung ergriffen. Fast 92 % der Betriebe investierten in die Qualitätssteigerung, 76,5 % in ihr Risikomanagement, 66,8% in die Sicherheit auf dem Arbeitsplatz und 64,4% in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter.
Diese Massnahmen haben laut Confagricoltura und Reale Mutua dazu geführt, dass der Anteil der Betriebe mit einem hohen oder mittelhohen Nachhaltigkeitswert von 48,1 % im Jahr 2020 auf 49,1% im vorigen Jahr 2021 stieg. Gut 26 % der befragten Landwirte legen besonderen Wert auf eine umweltschonende Bewirtschaftung; 2020 waren es erst 21,5 %.