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I: Konsumenten kritisch zu neuen Agrartechniken

AgE |

 

Auch bei den Italienern scheinen mit Blick auf die Land- und Ernährungswirtschaft noch romantisierende Vorstellungen den Ton anzugeben. Zumindest trauen sie traditionell erzeugten Produkten mehr als technologisch fortgeschrittenen, beziehungsweise neuartigen Erzeugnissen. 

 

Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Agrifood-Monitor-Studie von Nomisma, dem grössten Marktforschungsinstitut Italiens, hervor. Demnach bevorzugen 45 % erstere Produkte, wobei 18 % angaben, dafür gegebenenfalls auch mehr zu zahlen. Ungeachtet ihrer Skepsis gegenüber neuen Agrartechnologien sind sich allerdings 54 % der Konsumenten bewusst, dass der Klimawandel eine Wende unumgänglich macht.

 

Das Misstrauen der Italiener gegen neue Techniken fusse vornehmlich auf Unwissen, dem man entgegensteuern müsse, so die Studienautoren. «Lebensmittel- und Ressourcenmangel sowie Katastrophen mögen sich heute noch wie aus einem Science-Fiction-Film anhören; in Wirklichkeit betreffen sie Italien aber schon jetzt», erklärte der Ökonom Denis Pantini von Nomisma. Bei vielen Lebensmitteln sei Italien nicht autark, sondern stark vom Rohstoffimport und Agraraussenhandel abhängig.

 

Gentechnik und Präzisionslandwirtschaft

 

Die Einfuhr von Agrarrohstoffen und Nahrungsgütern sei in den letzten zehn Jahren um 55 % gestiegen, der Export von Lebensmitteln im selben Zeitabschnitt sogar um 80 %. Gebraucht wird nun laut Pantini eine «nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit» des Agrarsektors. Hierzu könnten die Gentechnik und die Präzisionslandwirtschaft einen grossen Beitrag leisten.

 

Allerdings spielt die Präzisionslandwirtschaft in Italien bisher kaum eine Rolle; das vor sechs Jahren ausgegebene Ziel, bis 2021 mindestens 10 % der Ackerflächen auf diese Weise zu bestellen, wird bei Weitem nicht erreicht. Der mitgliedsstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti sieht den Grund dafür in der schwachen Infrastruktur. Gegen eine stärkere Nutzung spricht aber auch die kleinteilige Struktur der italienischen Landwirtschaft. Die mittlere Betriebsgrösse beträgt nur 11 ha, und lediglich 6 % der Landwirte haben eine qualifizierte Ausbildung durchlaufen.

 

Geld für Innovationen

 

Schliesslich fehlt es in den ländlichen Räumen an einer flächendeckenden und leistungsstarken Internetverbindung. Vor diesem Hintergrund empfehlen die Studienautoren, dass mindestens
55 % der Gelder aus dem Fonds „Next Generation EU“, die für die landwirtschaftliche Entwicklung bestimmt sind, in Innovationen fliessen sollten.

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