Eliane Schürpf freute sich über den Sieg bei der Landfrauenküche. Der grosse Rummel war ihr aber fast zu viel. Das erzählt sie bei sich zu Hause in Rickenback SZ, während sie eine ihrer Dessertkreationen zubereitet. Mit Video.
Dieser Artikel wurde am 17. Oktober 2022 erstmals publiziert.
Nebelschwaden hängen über dem Lauerzer- und dem Vierwaldstättersee und machen die Fahrt zu Eliane Schürpf nach Rickenbach SZ zu einem reizvollen, etwas mystischen Herbstausflug. Immer näher kommt man dem stattlichen und markanten Gipfel des Grossen Mythen, bis man schliesslich die Gondelbahnen sieht, die hoch hinauf schweben. Sie überfliegen das Haus, die Beiz und den Freilaufstall der Familie Schürpf. «Hier kocht die Landfrau 2022», steht auf einem grossen Holzschild, das am Stall hängt.
Andere Kundschaft
Vor gut vier Monaten hat Eliane Schürpf die 16. Staffel der SRF-Serie Landfrauenküche gewonnen. Nebst ihrem Menu hat sie vermutlich mit ihrer sanften, nicht aufgesetzten und fröhlichen Art überzeugt. Diese ist auch zu spüren, sobald man den grossen Raum betritt, indem sie regelmässig Gästegruppen bekocht und bewirtet. «Ja, die Sendung hatte Auswirkungen auf die Buchungszahlen», sagt sie und lächelt. Seit das Finale ausgestrahlt wurde, erhielt sie Reservationen aus der ganzen Schweiz, während ihre Kundschaft zuvor vor allem aus dem Talkessel und der näheren Umgebung kam. Auch sonst sei der Rummel gross gewesen. «Sehr oft kamen Leute und schauten einfach, wo wir wohnten», erzählt sie. Unzählige Zuschriften über die sozialen Medien habe sie bekommen und Briefe.
Therese Krähenbühl
Zwei Briefe seien richtig beleidigend und übergriffig gewesen, was genau darin gestanden habe, wolle sie nicht vor den Kindern erzählen, sie macht eine abweisende Handbewegung. Sie habe die Briefe sofort an die Produzentin von SRF weitergeleitet und damit sei die Sache für sie erledigt gewesen. Vorwiegend seien die Reaktionen positiv gewesen. Sogar der Gemeindepräsident kam am Tag nach der Finalausstrahlung zu Besuch. «Das war alles sehr schön. Trotzdem wäre es mir fast lieber gewesen, wenn ich Zweite oder Dritte geworden wäre», sagt sie. Schnell schiebt sie aber nach. «Aber jetzt ist es gut so, wie es ist. Alles gut.»
Während Schürpf erzählt, sitzen ihre Tochter und ihre beiden Söhne ruhig am Tisch und zeichnen. Sie haben gerade Herbstferien. Manchmal stehen die beiden Buben auf und fahren mit den Dreiradvelo den langen Tischreihen entlang. Auf der einen Seite sehen sie zu den schönen Original-Braunvieh-Kühen in den Stall, auf der anderen Seite geht der Blick übers Tal hinweg auf den Vierwaldstätter- und den Lauerzersee. Mittlerweile haben sich die Nebelschwaden verflüchtigt und die Sonne strahlt vom Himmel.
Herbstliches Dessert
Bald ist es Zeit fürs Zmittag. Schürpf geht in die Küche. Sie koche gern traditionelle Speisen sagt sie. Auf der Menukarte ihres Restaurants, der «Besenbeiz Huserenberg», gibt es zum Beispiel Rahmschnitzel, Kalbsfilet, Schweins-Steak oder Cordon bleu. «Bei den Desserts bin ich aber gern kreativ und probiere Neues aus». Während sie das sagt, holt sie Zwieback aus dem Schrank und beginnt mit der Zubereitung eines von ihr entwickelten Desserts. «
Wenn ich in einer Zeitschrift oder auf Instagram etwas sehe, passe ich es gern an und benutze die Zutaten, die ich gerade zur Hand habe», sagt sie. Nach ein paar sicheren Handgriffen stehen farblich ansprechende und schön dekorierte Gläser bereit. Jetzt ist es nicht mehr nur die wunderbare Aussicht und Schürpfs sympathische Art, die einen gern noch mindestens bis zum Dessert bei ihr verweilen liessen.
Therese Krähenbühl
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