/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

"Ich gebe mein Bestes"

Ruhe – das gibt es bei der Präsidentin des Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes kaum. Anne Challandes über die neue Funktion, das Weihnachtsfest und ihre Wünsche für die Schweizer Bäuerinnen.

 

Ruhe – das gibt es bei der Präsidentin des Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes kaum. Anne Challandes über die neue Funktion, das Weihnachtsfest und ihre Wünsche für die Schweizer Bäuerinnen.

«Schweizer Bauer»: Hat die Präsidentin des Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbands Zeit, um Weihnachtsplätzchen zu backen

Anne Challandes: Die Zeit vor Weihnachten ist ein rares Gut. Bis am Donnerstag hatte ich noch Sitzungen. Ich muss zugeben, ich habe noch nie viele Weihnachtsguetzli gebacken. Oft bringen Familie und Freunde Guetzli mit. Und  meine Tochter backt gerne. Sie macht dieses Jahr sicher ein, zwei Sorten. Klassische wie Mailänderli.

Weihnachten feiern Sie?

Ja. Das Zusammenkommen hat bei uns an Weihnachten einen hohen Stellenwert. Es ist mir wichtig, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Wir feiern zusammen mit meiner und mit der Familie meines Mannes. Vor den Festtagen zusätzlich mit den Cousins mütterlicher- und  väterlicherseits. An Heiligabend sogar noch ein fünftes Mal nur mit den Kindern und dem Mann. Das ist dann sehr einfach und gemütlich. Meist gibt es kein grosses Menu. Vielleicht picknicken wir auch etwas. Wir entscheiden spontan. Die Kinder schätzen es, uns einmal nur für sich zu haben.

Kommt das selten vor?

Was heisst selten? Die einen sind erwachsen, die anderen fast. Sie haben ihre Aktivitäten, die Schule, den Beruf. Und auch ich bin viel unterwegs. Aber ich nehme mir jeden Tag Zeit für eines der Kinder. Wir sehen uns wöchentlich.

Mit dem Weihnachtsfest geht auch immer ein Jahr zu Ende. Worauf sind Sie besonders stolz? 

Ich tue mich immer schwer, darüber zu sprechen, worauf ich stolz bin. Mein Mann und meine Kinder haben alle eine wichtige Etappe in ihrem Leben gemeistert. Das freut mich sehr. Und auch ich bin vor neue Aufgaben gestellt worden. Ich habe viel entdeckt und gelernt. Und ich glaube, ich darf sagen, ich habe mein Bestes gegeben und  bin dabei mich selbst geblieben.

2019 wurden Sie an die Spitze des Verbandes gewählt. Welche Herausforderungen mussten Sie in den vergangenen Monaten meistern? 

Ich musste mich erst einmal in die Rolle der Präsidentin einleben. Die Funktion ist eine ganz andere als die des Vorstandsmitgliedes, die ich vorher innehatte. Plötzlich stehst du im Mittelpunkt. Musst Fragen von den Medien beantworten. Ich habe viele Leute getroffen. Bundesräte, aber auch Bäuerinnen, Landfrauen und junge Landwirtinnen und Landwirte. Ich war an mehreren Diplomfeiern. Diese Kontakte sind mir sehr wichtig. Manchmal ist man nervös. Es wäre nicht normal, wenn nicht. Aber ich bereite mich immer gut vor und lasse Platz für Spontaneität.

Was für Themen haben den Verband 2019 beschäftigt?

Die Agrarpolitik 2022+ und die Nationalratswahlen. Wir haben beiderseits viel erreicht. Die Frauenquote im National- und im Ständerat ist weiter gestiegen. Betreffend AP22+ kommt die Botschaft des Bundesrates im Februar. Danach entscheidet das Parlament darüber, ob die soziale Absicherung der Partner, meist sind es  Bäuerinnen, an die Auszahlung der Direktzahlungen gekoppelt wird. Auch der Tag der Hauswirtschaft war ein grosses Ereignis.

Was für Ziele verfolgt der Verband im kommenden Jahr? 

Kommendes Jahr werden uns  unter anderem die Landwirtschafts-Initiativen beschäftigen. Die Bäuerinnen- und Landfrauen suchen den Kontakt mit der Bevölkerung. In Hinblick auf die zwei Pestizid-Begehren schliessen wir uns der Kampagne des Schweizer Bauernverbandes an. Wir müssen alle Kräfte bündeln, um unsere Anliegen zu verteidigen. Wir müssen erklären, was Landwirtschaft ist, worin die Herausforderungen liegen. Zeigen, dass wir schon viel Gutes gemacht haben und noch viel tun wollen.

Wie sieht es mit den privaten Vorsätzen aus?

Ich versuche, auch im kommenden Jahr mein Bestes zu geben. Ich werde Tag für Tag nehmen und freue mich auf das, was auf mich zukommt. Vielleicht werde ich ein paar Fortschritte mit meinem Deutsch machen (lacht).

Zurück zu Weihnachten. Haben Sie den Weihnachtsbaum bereits geschmückt?

Ja seit Samstag steht bei uns der Baum im Haus. Eine Nordmannstanne aus der Schweiz, bien sûr. Geschmückt haben ihn die Kinder. Sie machen das seit einigen Jahren so. Dann holen sie die Kiste mit den verschiedenfarbigen Kugeln aus dem Keller und entscheiden sich für einen Farbton. Dieses Jahr hängen transparente aus Glas und weisse und grüne Kugeln an den Ästen. Die Spitze ist golden, mit Pailletten. Zum Schmücken läuft immer Weihnachtsmusik. Ich schaue den Kindern gerne dabei zu. Sie haben so viel Spass daran.

Was wird aufgetischt?

Ich greife immer zu frischen Produkten aus der Gegend, wo ich wohne. Wenn die Familie meiner Schwiegereltern  kommt, werde ich Saucisson neuchâtelois kochen. Dazu Salat. Auf unserem Hof produzieren wir Quinoa. Ich werde sicher auch etwas mit Quinoa zubereiten. Ob es ein Salat sein wird oder sonst etwas, weiss ich noch nicht. Der Aufwand soll sich in Grenzen halten. Sodass ich nicht drei Tage in der Küche stehen muss. Es soll ja auch immer Spass machen.

Stehen Sie  alleine in der Küche?

Nein, meist helfen alle mit. Mein Mann, die vier Kinder, die Verwandten. Ungezwungen und spontan. Die Küche ist Ort vieler schöner Momente. Wir machen den Abwasch zusammen, reden und lachen.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?

Freude, Zeit, Ruhe, Liebe und schöne Momente mit anderen Menschen.

Nichts Materielles?

Nein.

Dann gibt es also keine Geschenke bei Familie Challandes?

Doch, doch. Wir schenken jedem unserer Kinder etwas. Das kann ein Erlebnis oder etwas Materielles sein. Je nachdem, was passt. Auch die Kinder haben heuer entschieden, uns Eltern Geschenke zu machen. Ich bin gespannt und freue mich.

Was wünschen Sie den Schweizer Bäuerinnen?

Viele schöne Momente mit der Familie. Spass im Beruf, Spass zuhause und Spass in den Tätigkeiten. Für die Zukunft wünsche ich den Bäuerinnen und Landfrauen mehr Anerkennung, Respekt und gute Rahmenbedingungen. Sie können stolz sein auf das, was sie leisten und darauf, wer sie sind.

Beenden Sie die Sätze: 
Weihnachten ist... 
die Zeit des Zusammenseins. Hören, teilen, geben, Freude haben.
Landwirtschaft ist... äusserst wichtig für alle. Vielfältig und

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

    • Ja, aus Gras:
      7.55%
    • Ja, aus Mais:
      9.2%
    • Ja, aus Gras und Mais:
      8.87%
    • Nein:
      74.38%

    Teilnehmer insgesamt: 1218

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?