Schwabs Tiere sind sauber, gesund und haben viel Appetit. Ideale Voraussetzungen für einen Munimastbetrieb.
Landwirt Daniel Schwab aus Leuzigen BE öffnete anlässlich der diesjährigen Toro-Tagung die Stalltore seines Munimastbetriebes. Die rund 90 interessierten Landwirte aus der ganzen Schweiz fanden sich auf dem Betrieb der Familie Schwab ein. «Ich habe 70 Muniplätze, meine Tiere halte ich in Tiefstreu», erklärte der IP-Suisse-Produzent. Dies versetzte einige in Erstaunen, braucht man in der Tiefstreuhaltung doch speziell viel Stroh. Dies meint man jedenfalls.
Stroh stammt aus Region
«Pro Tier und Tag verbrauche ich 5,5 kg Stroh», so Schwab. Ein Vorteil sei sein Aufstallungssystem. Die älteren Masttiere müssen durch einen Gang zu den weiter entfernten Futterplätzen laufen, auf dem Weg dorthin würden sie sich entleeren und dementsprechend die Tiefstreu weniger verschmutzen. Das Stroh produziert Schwab auf dem eigenen Betrieb und kauft Stroh aus der Region dazu.
Sein Betrieb umfasst insgesamt 27 ha. Darauf kultiviert er hauptsächlich Mais, Raps, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer. Seit 20 Jahren wendet er auf seinen Feldern die Direktsaat an. «Würmer sind neben den Muni meine Lieblingstiere», meint er schmunzelnd. Den anfallenden Mist kompostiert Schwab vor dem Ausbringen. Im Jahr 2000 wurden die Betriebsstrukturen umgestellt. «Wir haben neben dem Milchvieh schon immer einige Muni aufgezogen und gemästet.»
Grosse Erleichterung
Vor zwölf Jahren gab es dann noch einmal einen grossen Einschnitt, der Betrieb wurde vom Dorfzentrum ausgesiedelt und der heutige Stall errichtet. «Zuerst hatte ich vor den täglichen Hin-und-her-Fahrten zwischen dem Wohnhaus im Dorf und dem Stall ausserhalb Respekt», sagt Schwab nachdenklich. Doch nun kann er es sich nicht mehr anders vorstellen. Zuvor habe immer das gesamte Futter zugeführt und der anfallende Mist direkt weggeführt werden müssen. Die Aussiedlung des Betriebes brachte für Schwab schlussendlich eine grosse Arbeitserleichterung.
Seine 70 Mastplätze besetzt Schwab mit Tieren verschiedener Rassen. «Ich habe ein Händlernetz aufgebaut und beziehe die meisten meiner Tiere über die Händler.» Einige wenige Remonten stammen von seinen vier Simmentaler- und vier Galloway-Mutterkühen. Die Simmentalerkühe sind im Sommer auf der Alp, und die Galloway werden auf den extensiven Weiden gehalten. Im Mastmunistall geht es dann natürlich intensiver zu und her, die Ration setzt sich aus Mais (80%), Schnitzel (15%) und Grassilage (5%) zusammen.
1 Minute pro Muni
Schwab hat eine Bodenwaage auf seinem Betrieb, durch eine clevere Einrichtung kann man die Tiere effizient und schnell wägen und somit auch den optimalen Schlachtzeitpunkt besser erfassen. «Beim Wägen haben wir pro Tier knapp eine Minute», sagt der Munimäster.
Die Tiere aus dem Betrieb Schwab gehen in verschiedene Kanäle, darunter Terra Suisse und Swiss Prim Beef. Früher habe er grösstenteils im Label Pure Simmental mitgewirkt. Leider sei dieses zurzeit eingebrochen, und man höre fast nichts mehr davon.
Will Toro-Mobile testen
Um einen schnelleren und einfacheren Überblick über die Wirtschaftlichkeit seines Betriebes zu erhalten, überlegt sich Daniel Schwab, vom neuen Dienstleistungsangebot der UFA, der Toro- Onlineplattform und dem Toro-Mobile, Gebrauch zu machen. Das Angebot wurde an der Tier&Technik vorgestellt. Durch die Schnittstelle mit der Tierverkehrsdatenbank und dem Wägedienst werden viele Daten bereits automatisch in das System übernommen.
Zudem ist eine weitere Schnittstelle mit Anicom zur direkten Datenübertragung in Arbeit. Der Landwirt muss das Portal nur noch mit den Schlachtdaten ergänzen. Mit wenig Aufwand erhalte er einen Überblick über die Abläufe im Stall. Die Auswertungen würden eine solide Entscheidungsgrundlage für die Optimierung der Grossviehmast liefern, hält Schwab fest.