Vor zwei Jahren wurde Jasmine Baumann zur Milchprinzessin gekürt. Sie erzählt wie ihre bisherige Amtszeit verlaufen ist, was sie alles erleben durfte und wie sie sich ihr Leben nach dem Agronomie-Studium vorstellt.erzählt
Jasmine Baumann ist gelernte Landwirtin, charmant und geht offen auf Leute zu, diese Eigenschaften haben ihr wesentlich zum Titel «Milchprinzessin» verholfen. Ihre Gotte habe sie vor zwei Jahren dazu ermutigt, an den Wahlen zur Milchprinzessin teilzunehmen, erzählt Jasmine auf die Frage, wie sie dazugekommen sei, mitzumachen. Seither habe sie als Ehren- oder Spezialgast an vielen schönen und interessanten Anlässen teilnehmen dürfen. Vor allem die drei Anlässe der SMP zum «Tag der Milch» seien ihr in Erinnerung geblieben. Der Umgang mit den Schülern und das anschliessende Konzert von Bastian Baker, Pegasus und Bligg seien wertvoll und schön gewesen, so Jasmine.
Eine ganz besondere Ehre sei ihr Einsatz an der EuroHolstein 2013 in Freiburg gewesen. Dort lief sie als Fahnenträgerin für die Schweizer Gruppe voraus. «Es war schon eindrücklich, als ich den Atem der Kühe in meinem Nacken spürte, weil sie so nahe hinter mir her marschiert sind.» Im Alltag spreche sie ab und zu jemand auf ihr Amt an oder frage für ein Foto oder Autogramm. Bisher habe sie während ihrer Amtszeit viele interessante und neue Personen kennenlernen dürfen. Das Auftreten in der Öffentlichkeit und der Kontakt mit den Leuten hätten sie verantwortungsbewusster, aber auch selbstsicherer gemacht.
Ruhm und Schattenseiten
Werte, die Jasmine auf ihrem Weg gut gebrauchen kann, denn mit dem Ruhm kommen auch die Schattenseiten. Besonders in der Zeit vor und direkt nach der Wahl habe sie feststellen müssen, dass einige ihrer Kollegen Mühe mit ihrem Schritt an die Öffentlichkeit hatten: «Sie dachten, dass ich durch die Wahl überheblich und arrogant geworden bin und mich immer in den Mittelpunkt stellen muss.» Deshalb habe sie sich selbst immer wieder Mut zureden und auch lernen müssen trotzdem ihren Weg zu gehen und eine gute Milchprinzessin zu sein.
Heute wisse sie, dass sie trotz ihres Amtes im Privatleben immer noch der gleiche Mensch sei wie vor der Wahl. Sie habe lernen müssen, welche Leute es ernst und gut meinen, ihre echten Freunde haben sie immer unterstützt und toll gefunden was sie mache.
Seinen Weg gehen
Es werde jedoch immer Leute geben, die ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen oder verstehen könnten. «Es ist wichtig, seinen Weg nie wegen anderen Leuten zu verlassen», betont sie. Als Milchprinzessin habe sie sich zum Ziel gesetzt, ein gutes Bild über die Schweizer Landwirtschaft zu vermitteln. Zudem sei es auch ihre Aufgabe, denn Leuten die Vorteile des Milchkonsums zu vermitteln. An den Anlässen mit den Schweizer Milchproduzenten habe sie vielen Leuten die Hintergründe der Milchproduktion erklären dürfen.
Etwas, was sie als gelernte Landweitin immer sehr gerne mache. Ziele und Aufgaben, welchen sie vielleicht noch viel länger nachgehen kann als ursprünglich geplant war. Offiziell dauert die Amtszeit der Milchprinzessin je drei Jahre. Da Jasmine im März 2012 ihre Krone überreicht bekam, wäre sie noch bis im März 2015 im Amt. Jedoch sei ihr seitens der Organisatoren der Zürcher Jungzüchter gesagt worden, dass sie keine Milchprinzessinen-Wahl mehr durchführen würden.
Jasmine bleibt somit die dritte und letzte Milchprinzessin der Schweiz und behält ihren Titel auf Lebzeit. Ein Ehrenamt, «welches ich gerne noch so lange und so gut wie möglich machen werde», versichert Jasmine.
Lebenstraum Bauernhof
Während sich ihre Aufgabe in der Öffentlichkeit auf unbestimmte Zeit verlängert hat, neigt sich ein anderes Kapitel dem Ende entgegen. Im Herbst nimmt Jasmine ihre Bachelor- und gleichzeitige Abschlussarbeit ihres Studiums an der Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Landwirtschaft HAFL in Zollikofen BE in Angriff. Mit der Abgabe der Arbeit und der Diplomierung als zukünftige Agronomin mit der Vertiefung Nutztierwissenschaften beginnt der Schritt zurück vom Studium ins Berufsleben.
Direkt nach dem Studium möchte sie gerne einige Monate ins Ausland. Kanada oder Neuseeland stehen zur Auswahl, um dort auf verschiedenen Farmen zu arbeiten und die Länder kennenzulernen. Danach möchte sie sich einen Job als Agronomin suchen. Dabei würde sie gerne im Bereich der Nutztiere bleiben. Sie werde jedoch offen sein und schauen, was sie besonders anspreche.
Ihr Traum sei es, eines Tages auf einem Bauernhof zu leben. Dort zu arbeiten und dies wenn möglich mit einem Job als Agronomin zu ergänzen. Aber das stehe noch in den Sternen. Eines ist jedoch klar: «Ich bin an meinen Aufgaben und Erfahrungen gewachsen und würde die Wahl zur Milchprinzessin jederzeit wieder antreten.»