Dieses Jahr organisierte das Vorstandsmitglied Simon Meyer zusammen mit seiner Ehefrau Erika den Sommeranlass Interessengemeinschaft (IG) Anbindestall auf der Bussalp oberhalb von Grindelwald BE. Bevor es Informationen über die Alp gab, hielt der Vorstand eine kurze Sitzung im Stall ab, schreibt Thomas Knutti, Präsident von IG Anbindestall Schweiz, in einer Mitteilung.
Zu Gunsten des Tierwohles
An der Sitzung hätte man die im Frühling geäusserte Kritik vom Schweizer Tierschutz zur Kenntnis genommen. Dieser fordert, so der IG Anbindestall-Präsident, die Anbindehaltung von Nutztieren zu verbieten. Die Nutztiere seien in ihrer Freiheit behindert, was mit weiteren Vorschriften geändert werden müsse.
Aus diesem Anlass will sich die IG Anbindestall im Herbst mit dem Schweizer Tierschutz in einem Anbindestall treffen und den Verantwortlichen die Vorteile eines Anbindestalles aufzeigen, wie Knutti erklärt. Zahlreiche Landwirte hätten in den letzten Jahren ihre Anbindeställe optimiert und dabei zu Gunsten des Tierwohles sehr viel Geld investiert.
Anbindehaltung ist viel günstiger
«Ebenfalls wollen wir den sogenannten Tierschützern aufzeigen, dass gerade im Berggebiet oder auf kleineren Betrieben die Anbindehaltung viel günstiger ist», so Knutti. Ebenfalls empfehle die IG Anbindestall einstimmig die Ablehnung der Biodiversitätsinitiative. «Wie wir am Beispiel der Bussalp in Grindelwald BE feststellen konnten, ist die Biodiversität nicht gefährdet», ist IG Anbindestall-Präsident und SVP-Nationalrat der Meinung. Die Initianten wären gut beraten, so Knutti, sich selbst ein Bild von unserer reichen Biodiversität zu machen, bevor sie solche willkürlichen Initiativen lancierten.
Zu den Gründen meint er: «Die Schweiz braucht keine weiteren gesetzlichen Vorschriften, weil wir heute bereits 19% Biodiversitätsförderflächen ausweisen. Den Initianten ist das aber nicht genug und sie verlangen bis zu 30% Biodiversitätsflächen. Und dies obwohl der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz bei der Lebensmittelproduktion weiter am Sinken ist. Wir können gerade noch 50% der Bevölkerung ernähren.»
Die Umweltverbände würden die Landwirte besser die wertvolle Arbeit machen lassen, anstatt sie mit immer mehr Zwang und starren Vorschriften zu behindern. Laut dem IG Anbindestall-Präsident fördern die Landwirte die Biodiversität bereits jeden Tag. «Die IG Anbindestall hofft auf eine hohe Stimmbeteiligung und dass die Biodiversitätsinitiative deutlich abgelehnt werden kann», äussert sich Knutti in der Mitteilung abschliessend.