Zusammen mit den Maulwürfen und den Spitzmäusen zählt der Braunbrust-Igel zur Ordnung der Insektenfresser. Vor dem langen Winterschlaf, der im November beginnt, fressen sich die stacheligen Tiere ein Fettpolster an.
Mühe bei der Futtersuche
Durch den langen Schlaf verlieren 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts. Deshalb müssen sich nach dem Erwachen ihre Reserven dringend auffüllen. Als Insektenfresser ernähren sich Igel von Käfern, Larven, Puppen, Raupen, Ameisen, Mücken und Spinnen.
Doch weil es weniger Insekten gibt, haben die Igel Mühe, genügend Nahr zu finden, wie die Stiftung TBB Schweiz in einer Mitteilung schreibt. Sie weichen auf Schnecken aus. Das Problem: So nehmen die Igel Parasiten auf. Die unterernährten Tiere werden noch zusätzlich krank.
Der Igel
Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24 bis 28 cm. Ihr Gewicht beträgt zwischen 800 und 1500 Gramm. Männchen sind im allgemeinen schwerer als Weibchen. Zur Abwehr von Fressfeinden hat der Igel rund 8000 Stacheln mit einer Länge von 2 - 3 cm. Das Gebiss besteht aus 36 spitzen Zähnen, mit denen sich die Chitinpanzer der Beutetiere leicht knacken lässt. Igel können ein Alter von 7 bis 8 Jahren erreichen. Jedoch ist die Jugendsterblichkeit hoch. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird auf lediglich 2 bis 4 Jahre geschätzt. Quelle: proigel.ch
Futterhäuser
Um den Igeln den Start zu erleichtern, können wir ihnen helfen. Gemäss TBB eignet sich Nass- oder Trockenfutter für Jungkatzen mit hohem Eiweissanteil. Kommerzielle Igelfutter sind ungeeignet. «Sie enthalten oft zu viele Kohlenhydrate», schreibt TBB. Das bereitgestellte Futter muss aber von Katzen, Mardern oder Füchsen geschützt werden, beispielsweise von einem Futterhaus. Die Fütterung sollte aber zeitlich begrenzt sein.
Bei Futterhäusern gilt es gemäss TBB folgende Punkte zu beachten:
- Das Futterhaus sollte gross genug sein, damit zwei Igel aneinander vorbeikommen. Mindestgrösse ca. 40x60x40 cm.
- Zwei Öffnungen (10 cm x 10 cm) mit Labyrintheingängen.
- Evtl. Rattenklappen (Schwingtüren in den Eingängen).
- Mit Bodenplatte, welche regelmässig gereinigt werden muss oder mit Zeitung ausgelegt werden kann (leicht zu wechseln): Die Hygiene am Futterplatz ist sehr wichtig. Eine regelmässige Reinigung des Futterhauses ist unabdingbar, um eine Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden.
- Futterhaus ohne Bodenplatte auf Fliesen oder Stein stellen, so ist es gut zu reinigen.
- Evtl. mit einer durchsichtigen Seitenwand, so können Igel beobachtet werden.
Eine Gefahr für Igel sind auch Gartenarbeiten, die im Frühling ihren Anfang nehmen. Das sollte beachtet werden:
- Laub-, Ast- oder Komposthaufen auf Igel kontrollieren, bevor man mit der Gabel hineinsticht.
- Wird ein Igel versehentlich aufgestöbert, diesen wieder sofort zudecken und ihn in Ruhe.
- Mähroboter nur tagsüber einsetzen. Flächen, die mit dem Fadenmäher gemäht werden, vorher kontrollieren, vor allem in Hecken und Büschen.
Igel in Not
Einen kranken oder verletzten Igel in eine 30 cm hohe Kisten legen. Dabei Handschuhe tragen.
Pro Igel Notfallnummer: 0800 070 080 (täglich 16.00 – 20.00 Uhr)
Weitere Infos gibt es auf igelzentrum.ch oder proigel.ch