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Im Jura wird das Futter knapp

Wühlmäuse hinterlassen im Jurabogen ihre Spuren. Futterausfälle sind voraussehbar. Im Berner Jura sind teilweise Totalschäden wegen Wühlmäusen eingetreten. Der Kanton Jura unterstützt Betroffene mit zinslosen Darlehen.

 

 

Wühlmäuse hinterlassen im Jurabogen ihre Spuren. Futterausfälle sind voraussehbar. Im Berner Jura sind teilweise Totalschäden wegen Wühlmäusen eingetreten. Der Kanton Jura unterstützt Betroffene mit zinslosen Darlehen.

Einer der Muotathaler Wetterpropheten, Karl Reichmuth, prophezeite einen langen Winter: Und dass die gelagerten Siloballen vor den Bauernhäusern aufgebraucht sind, bis die Rinder rausgehen zum Weiden. Dass es noch schlimmer kommen sollte, stellten viele Bauern aus dem Berner Jura fest, sobald sich der Schnee auflöste: Mäuse hinterliessen ihre Spuren.

Davon betroffen ist auch Mathias Gerber, Landwirt und Kommissionsmitglied Mutterkuh Schweiz. Er lebt seit 1997 in Mont-Tramelan (1060 m.ü.M.) im Berner Jura. Er bewirtschaftet 13 Hektaren Matten und 15 Hektaren Weiden. Drei davon befinden sich auf dem Mont Crosin (1200 m.ü.M.). Der Tierbestand beträgt normalerweise 21 Mutterkühe mit Kalb. Diesen Frühling hat er bereits drei Kühe verkauft, weil seine Futtervorräte sonst nicht ausreichen würden.

Hohe Ausfälle 

Auf den Weiden wird er dieses Jahr die Tiere zufüttern müssen. Etwa 70 Prozent der Grasnarbe waren komplett zerstört. Schon der zweite Schnitt im letzten Jahr war schlechter als sonst, und viel Erde gelangte ins Futter. Auf intensiv bewirtschafteten Naturwiesen halten sich die Nager am liebsten auf. Die Wetterbedingungen waren ideal für die paarungsfreudigen Nager: Lange  blieb es trocken und isoliert unter der Schneedecke. 

Mathias Gerber hat für rund 10’000 Franken neu angesät. Der Raufutterzukauf beläuft sich auf noch einmal so viel. Je nach finanzieller Situation können solche Ausgaben einen Bauern in den Ruin treiben oder zumindest Investitionen verhindern. Eine Versicherung für solche Fälle gibt es nicht.

2006 gab es auch grosse Ausfälle

Im Jahr 2006 gab es schon wegen der Wühlmäuse einen grossen Schaden, und es fehlten rund 30 Prozent der normalen Heuernte. Gewöhnlich verzeichnet der Berner Jura ungefähr alle zehn Jahre eine Mäuseplage, aber ein solches Ausmass an Schaden hätten sogar 80-jährige Einheimische nie gesehen.

Im Kanton Jura gibts Geld

Der Kanton Jura war bis jetzt aktiver als der Kanton Bern. Er erteilt zinslose Darlehen, damit Futter zugekauft werden kann. Zugleich wurde eine «Futterbörse» eingerichtet, damit die Suche und das Anbieten von verfügbarem Futter erleichtert werden.

Neu können betroffene Bauern aus dem Berner Jura  bei der Berghilfe einen Unterstützungsantrag stellen. In Zusammenarbeit mit der Chambre d’agriculture du jura bernois und der Berghilfe wurde an deren Mitglieder ein Brief gerichtet, welcher auf die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung der Berghilfe hinweist. Mitglieder der Fondation Rurale Interjurassienne können auch ein zinsloses Darlehen für den Futterzukauf beantragen.

Grundsätzlich hat oder wird sich jeder Bauer im Jurabogen die gleichen Fragen stellen müssen: Soll ich alles komplett neu ansäen, übersäen oder einfach nichts tun und mich auf Mutter Natur verlassen? In ein paar Jahren wird man mehr wissen.

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