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Im Schlingerkurs statt auf der Zielgeraden

Das Kompetenzzentrum Bio Schwand will nicht so richtig gedeihen. Ein jahrelanges Hin und Her um den Kauf der zehn Gebäude ist immer noch nicht abgewickelt. Jetzt ging auch Geschäftsführer Dieter Baumann weg.

Robert Alder |

 

 

Das Kompetenzzentrum Bio Schwand will nicht so richtig gedeihen. Ein jahrelanges Hin und Her um den Kauf der zehn Gebäude ist immer noch nicht abgewickelt. Jetzt ging auch Geschäftsführer Dieter Baumann weg.

Im Sommer 2005 war das Ende des Inforama Schwand besiegelt. Der Kanton konzentrierte die Standorte. Die Landwirtschaftsschule auf dem Schwand wurde geschlossen. In der Folge schloss der Verein Bio Schwand mit dem Kanton Bern einen Rahmenvertrag zur Nutzung der Gebäude ab. Ziel war es, den Schwand zu einem «landesweit einzigartigen Bio-Kompetenzzentrum» zu machen.

Auf der Zielgeraden

«Jetzt können wir richtig loslegen», kommentierte Geschäftsführer Dieter Baumann noch vor Jahresfrist als bekannt wurde, dass Bio Schwand den Baurechts- und Kaufvertrag unterzeichnet hatte. Doch letzte Woche begannen sich die Schlagzeilen zu häufen, die darauf deuteten, dass noch längst nicht alles Heu im Trockenen ist, das im Trockenen sein sollte. Dieter Baumann hat «nach getaner Arbeit»  Anfang Oktober das Handtuch geworfen. «Meine Mission bei Bio Schwand ist erfüllt», sagte er letzte Woche gegenüber der «Berner Zeitung». Nicht überraschend, denn die Doppelfunktion von Verwaltungsrat und Geschäftsführung sei schlecht zu vereinbaren, so Heinz Iseli, Verwaltungsratspräsident von Bio Schwand. Baumann bleibe aber weiterhin Verwaltungsrat.

Kauf muss klappen

In einer Medienmitteilung von Bio Schwand heisst es keck: Nach einem mehrere Jahre dauernden Marathon biegt die Bio Schwand AG in die Zielgerade ein. Weiter heisst es: «Die Bio Schwand AG freut sich, dass nun die Bedingungen für die definitive Handänderung der Liegenschaften am 1. Dezember 2012 erfüllt sind.» Zur Schaffung des notwendigen Eigenkapitals habe die Bio Schwand AG im Frühsommer eine erfolgreiche Aktienkapitalerhöhung durchgeführt. «Ich bin sehr zuversichtlich. Es muss Anfang Dezember klappen, sonst kann man es ghüdere», betont Iseli.
Auch der Regierungsrat des Kantons Bern hat sich immer zuversichtlich gegeben. Er hat in regelmässiger Folge immer wieder betont, dass   der Übernahme von zehn Liegenschaften auf dem Schwand nichts im Wege stehe. Im Baurechtsvertrag vom Herbst 2011 heisst es, dass der Baurechtsvertrag bis ins Jahr 2058 dauert. Bio Schwand versichert ihrerseits,  dafür eigene Mittel in der Höhe von Fr. 2,5 Mio. bereitzustellen. Die Restsumme für den Kauf werde durch Hypotheken finanziert. Eine solide Finanzierungsbasis sei damit gesichert. Doch  bis heute ist noch kein Geld beim Kanton eingetroffen.

Demeter bald in Rheinau

Die Stiftung Fintan in Rheinau ZH ist daran, die Demeterausbildung  mit Unterstützung des Kantons Zürich in Rheinau anzusiedeln.  Die Vorbereitungen  dazu seien auf Kurs, bestätigt die Fintan-Geschäftsstelle, will aber noch kein Datum für den Start nennen. «Ein Wermutstropfen, ich hätte dies gerne hier behalten», unterstreicht Iseli. Frei werdende Räumlichkeiten  würden  weitervermietet.

Auch betrieblich entwickle man sich weiter, betont die Bio Schwand. Nebst einer positiven Geschäftsentwicklung im Bereich des Seminar- und (Bio-) Schulangebots müssten nun die bisher provisorisch geführten Bereiche Bioladen und Gastronomie weiterentwickelt werden. Denn die bisherige Nutzung dieser Angebote der Bio Schwand AG entspreche noch nicht den Erwartungen und benötige deshalb in der kommenden Zeit eine konzeptionelle Anpassung. Das tönt noch nicht ganz nach Zielgeraden. Da wird sich die neue Betriebsleiterin Andrea Jenni, die am Montag ihren Job angetreten hat, noch einiges einfallen lassen müssen.

Noch offene Fragen

Nun muss der Regierungsrat sich von Grossrat und Landwirt Ueli Augstburger (SVP) einige Fragen stellen lassen. In einer Interpellation fragt er unter anderem, wie die Nutzung vertraglich geregelt sei und wie hoch die jährlichen Erträge seien, die der Kanton Bern seit 2006 einnehme. Weiter will er wissen, ob und wie viele ungedeckte Kosten für den Kanton verbleiben. Und ob diese allenfalls der Bio Schwand belastet wurde.
Mit im Boot sitzen bekanntlich die Bärner Bio Buure und Bio Suisse, die sich an Bio Schwand beteiligt haben.  Gelingt der Turnaround nicht, könnten auch die Beteiligten nasse Füsse bekommen.  Am Jubiläumsfest der Bärner Bio Buure habe es wohl ein paar organisatorische Differenzen gegeben, doch die seien inzwischen ausgeräumt, versichert Iseli.

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