Das Abc des Kuhkomforts beginnt mit dem A wie Air. Auf den ersten Blick erstaunt das, denn Luft hat weder Energie noch Nährstoffe, aus der die Kühe Milch bilden könnten. Und trotzdem: Hohe Luftfeuchtigkeit, Gase, Keime und Staubkonzentrationen in schlecht belüfteten Ställen schaffen ein ungünstiges Umfeld für Tiere.
Hohe Luftwechselraten
Auch die Milchleistung wird von ungenügender Lüftung beeinflusst. Das Dilemma: Nicht immer merkt der Bauer, wenn die Luft schlecht ist. Ammoniak zum Beispiel sinkt ab, sodass es im Stehen nicht wahrzunehmen ist. Die Kuh in der Liegeboxe oder das Kalb im Kälberschlupf riechen ihn aber sehr wohl.
Die Optimaltemperatur für Milchkühe liegt bei 7 Grad, bereits ab 17 Grad setzen Leistungsdepressionen ein. Damit der Stall auch im Sommer kühl bleibt, muss er gross dimensioniert werden. Sonst werden die notwendigen Luftwechselraten niemals erreicht. Ziel ist es, im Winter vier komplette Luftwechsel und im Sommer bis zu 100 Luftwechsel in der Stunde zu ermöglichen. Dabei muss man nicht zimperlich sein, denn Windgeschwindigkeiten von bis zu 5m/s vertragen Kühe hervorragend. Trotzdem: Ein Ventilator genügt nicht.
4m Traufhöhe
Im Gegenteil, genug Frischluft erreicht man nur bei einer natürlichen Belüftung mit möglichst ganz zu öffnenden Seitenwänden und Traufhöhen von 4m und mehr.Frischluft ist besonders wichtig im Fressbereich, denn Kühe haben bei Hitze weniger Appetit. Bei heissem Wetter über 20 Grad reduzieren Ventilatoren Hitzestress und verlängern die Fresszeiten. Bei über 25 Grad reduziert sich die Futteraufnahme. Frischluft hilft Kühen, sich abzukühlen und vertreibt nebenbei Fliegen.Hohe Ställe sorgen im Fressbereich für Frischluft.
Das Abc
Das Abc des Kuhkomforts aus den USA erklärt drei wichtige Elemente, die für eine wirtschaftliche Milchproduktion mit gesunden, langlebigen Kühen nötig sind: A wie Air (Luft), B wie Bunk (Futtertisch) und C wie Comfort.