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Im Westen bröckelt der Milchpreis - 4 Rappen weniger bei der Aaremilch

Ab dem Juli-Milchgeld erhalten die Lieferanten der Aaremilch nur noch 63 Rp./kg A-Milch. Das entspricht einer Preissenkung von 4 Rappen. Auch bei anderen Organisationen wird der Preis spätestens im Herbst sinken.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Ab dem Juli-Milchgeld erhalten die Lieferanten der Aaremilch nur noch 63 Rp./kg A-Milch. Das entspricht einer Preissenkung von 4 Rappen. Auch bei anderen Organisationen wird der Preis spätestens im Herbst sinken.

Keine guten Nachrichten bekamen die Lieferanten der Aaremilch mit dem Infoschreiben vom 8. August. Schon für das Juli-Milchgeld sinkt der Preis für A-Milch um 4 Rappen von 67 auf 63 Rp./kg. Dies trotz der Tatsache, dass der A-Richtpreis der Branchenorganisation Milch (BOM) von 71Rp./kg noch bis Ende September gelten würde. Allerdings ist allgemein bekannt, dass die Segmentierung der Milchhandelsorganisationen gegenüber den Produzenten nicht der Segmentierung zwischen Milchhändlern und Molkereien entspricht.

Die Aaremilch nennt im «Aaremilch-Info» folgende Gründe: «a) Die Preise auf den internationalen Märkten sinken seit Februar. b) Die Milcheinlieferungen sind gesamtschweizerisch angestiegen. c) Fehlende Mittel für die Exportstützung via Schoggigesetz.»

Faktor Schoggigesetz

Der wesentliche Faktor dabei seien die fehlenden Mittel im «Schoggigesetz», sagt Aaremilch-Präsident Christian von Känel auf Anfrage. Die Preisdifferenz zwischen Inland und Ausland sei im ersten Halbjahr 2014 laufend grösser geworden. Dies führe dazu, dass die Bundesmittel zum Ausgleich der Preisdifferenz nicht mehr ausreichen würden. «Die Aaremilch muss zusammen mit den betroffenen Abnehmern für die Differenz aufkommen.» Denn eine Branchenlösung gebe es keine mehr.  

Druck wohl von Nestlé

Bekannt ist, dass die Aaremilch relativ viel Milch an Nestlé in Konolfingen BE liefert. Von hier kommt wohl hauptsächlich der Druck auf den Milchpreis der Aaremilch. Welche Rolle das modifizierte Milchpreissystem der Cremo bei der Milchpreissenkung spielt, geht aus dem Schreiben der Aaremilch nicht klar hervor. 

Cremo-Generalsekretär Michel Pellaux wollte kurzfristig keine Stellung nehmen. Und die Cremo-Direktlieferanten kennen ihren Milchpreis ab Juli noch nicht. Sie erhalten ihre Milchgeldabrechnung für Juli, in welcher der Preis ausgewiesen wird,  erst etwa am 16. August.

0,5 Rp bei Hochdorf

Auch bei Milchpulverhersteller Hochdorf spürt man die sich öffnende Lücke beim Schoggigesetz. Hochdorf habe eine vertikale Lösung mit ihren Lieferanten, um die Erstattungslücke auszugleichen, sagt Sprecher Christoph Hug. «90% der fehlenden Mittel bezahlen die Milchbauern. Wir übernehmen 10%», erklärt er.

Bereits jetzt seien deshalb den Produzenten 1 Rp./kg Milch abgezogen worden. «Diesen Abzug bei den Produzenten müssen wir nun um einen halben Rappen erhöhen», fügt er an. Falls der Bund die Mittel für den Preisausgleich für den Export nicht erhöhe, müsse der Abzug weiter erhöht werden. «Sonst droht Veredelungsverkehr», betont er.

SMP schweigen

Warum konnte die Intervention der Lactofama diesen Preisrutsch nicht aufhalten? Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) nahmen zu dieser Frage bis Redaktionsschluss genauso wenig Stellung wie zur Frage, warum in Anbetracht der Tatsache, dass der A-Richtpreis eigentlich nach wie vor bei 71 Rp./kg liegt, ein solcher Preisrutsch überhaupt möglich ist.

 

Weitere Preissenkungen im Herbst?

Offenbar treffen die sinkenden internationalen Rohstoffpreise noch nicht alle Organisationen im gleichen Umfang. «Der Basispreis Silomilch der Nordostmilch AG liegt bei 67 Rp./kg und hat bis auf Weiteres seine Gültigkeit», sagt Iris Schuppli von der Nordostmilch AG. «Wir beabsichtigen keine Milchpreissenkung und orientieren uns weiterhin am Richtpreis der BOM», betont Emmi-Mediensprecherin Esther Gerster. Auch bei der Miba sei momentan noch keine Preissenkung zu erwarten, sagt Geschäftsführer Christophe Eggenschwiler.

«Wenn es eine Preissenkung gibt, dann im  4. Quartal.» Für die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) ist schon klar, dass die Preise im Herbst ins Rutschen kommen. «Aufgrund der Lage am internationalen und nationalen Milchmarkt kann schon heute davon ausgegangen werden, dass einzelne Milchverkaufsorganisationen per 1. September 2014 den Milchpreis senken werden. Auch die ZMP werden voraussichtlich ihre Milchpreise auf den 1. Oktober 2014 anpassen müssen», sagt ZMP-Sprecherin Carole Aschwanden zum «Schweizer Bauer».

 

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