Der Dachverband der Schweizer Imkerverbände, Apisuisse, begrüsst den Entscheid des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), Streptomycin zur Bekämpfung von Feuerbrand zu verbieten: Weil Blütenhonig mit Antibiotika verunreinigt wurde, hätten bereits 17 Tonnen Honig vernichtet werden müssen.
Der Einsatz von Streptomycin sei zwar restriktiv erfolgt und vom BLW jedes Jahr wieder neu bewilligt worden, schreibt der Dachverband der Schweizer Imkerverbände Apisuisse in einer Mitteilung vom Donnerstag. Trotz aller Vorsichtsmassnahmen sei aber Blütenhonig mit Antibiotikum verunreinigt worden. In den letzten Jahren hätten deswegen mehr als 17 Tonnen Honig vernichtet werden müssen.
Die Imker seien für diese Verluste bis zu einem gewissen Grad finanziell entschädigt worden. Trotzdem treffe es sie «mitten ins Herz, wenn eine ganze Jahresernte vernichtet werden muss», schreibt der Dachverband. Der Entscheid des BLW, dass 2016 kein Streptomycin eingesetzt werden dürfe, sei deshalb zu begrüssen.
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) lässt Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Streptomycin in diesem Jahr nicht zur Bekämpfung der Bakterienkrankheit Feuerbrand im Kernobstbau zu. Damit werden die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes umgesetzt, teilt die Behörde am Mittwoch mit. In der Saison 2016 sind fünf Pflanzenschutzmittel als Alternativen zu Streptomycin regulär zugelassen. Zudem soll das Potenzial bei den Präventivmassnahmen vermehrt ausgeschöpft werden.
Feuerbrand
Der Feuerbrand ist eine hochansteckende, gemeingefährliche und meldepflichtige Bakterienkrankheit. Verursacht durch das Bakterium Erwinia amylovora bedroht er die Kernobstbäume und eine ganze Anzahl von Zier- und Wildpflanzen in hohem Masse. Eine befallene Pflanze kann innerhalb einer Vegetationsperiode absterben. Die Übertragung erfolgt durch Bakterienschleim, der auf vielfältige Weise, insbesondere durch Insekten und Vögel, sehr rasch und sehr weit verbreitet wird. Wenn genügend Infektionsmaterial vorhanden ist und während der Blüte für den Erreger günstige Witterung herrscht, kommt es zu einer extremen Ausbreitung der Krankheit mit massiven Schäden.