Der Rückgang der globalen Wälder hat sich zwar verlangsamt, führt sich aber dennoch in alarmierend hohem Masse fort. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Die Regierung verwies auf Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), wonach zwischen 2010 und 2015 der Netto-Verlust an Waldflächen durchschnittlich 3,3 Mio ha jährlich betrug.
An Naturwald, also der Differenz von Gesamtwald und Wald aus Pflanzung, seien im Minimum 8,8 Mio ha jährlich verlorengegangen. Dieser Verlust sei zwar durch natürliche Wiederbewaldung von rund 3 Mio ha und Aufforstungen von 2,5 Mio ha zum Teil kompensiert worden, dieser Ausgleich erfolge aber nur in der Bilanz.
Bei lediglich 35 % der Naturwälder handele es sich noch um Primärwälder, zitierte die Regierung die FAO. Die höchsten absoluten Waldflächenverluste von 2010 bis 2015 seien für Indonesien, Myanmar, Nigeria, Tansania und Brasilien gemeldet worden. Hauptgrund für die Rodung sei die Umwandlung der Areale in landwirtschaftliche Nutzflächen gewesen.
Entwaldung nimmt weiter zu
In vielen tropischen Gebieten der Welt nehme die Entwaldung auch noch immer zu. Hinsichtlich Klima und Biodiversität schätzt die Bundesregierung das Abholzen und die Degradierung von Wäldern als wesentlichen belastenden Faktor ein.
Ihrer Ansicht nach stellt die Umkehr des dramatisch voranschreitenden Verlustes der biologischen Vielfalt neben dem Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen dar.
Ziele schwierig einzuhalten
Um das in der 10. Vertragsstaatenkonferenz 2010 bis 2020 festgehaltene Ziel, die Verlustrate aller natürlichen Lebensräume einschliesslich Wäldern mindestens um die Hälfte und, soweit möglich, auf nahe Null zu reduzieren, noch erreichen zu können, seien daher erhebliche Anstrengungen notwendig.
Die mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt geförderten Projekte leisteten dazu einen indirekten Beitrag. So seien die Mittel für den Erhalt von Wäldern und anderen Ökosystemen seit 2011 auf 500 Mio Franken jährlich erhöht worden.