Bei der Immunokastration werden die Eber gegen Ebergeruch geimpft. Das hat Auswirkungen auf die Mastleistung.
Die Immunokastration ist eine Alternative zur Kastration unter Narkose und zur Ebermast. In einem Versuch zu deren Wirkung hat die Universität München 560 Ferkel entweder chirurgisch kastriert oder später in der Mast zweimalig gegen Ebergeruch geimpft. Die Aufstallung erfolgte gemischt. Vier Wochen nach der zweiten Injektion – nach nur 65 Masttagen – wurden die ersten Schweine geschlachtet. Die restlichen folgten innerhalb von zwei Wochen.
Hoden schrumpften
Rangkämpfe traten hauptsächlich zwischen Ebern auf, seltener zwischen Ebern und Kastraten oder Kastraten untereinander. Nach der zweiten Injektion schrumpften aber die Hoden der Eber, ihr Verhalten änderte sich. Aufspringen, Aufreiten und Rangeleien kamen bei den gegen Ebergeruch geimpften Tieren signifikant seltener vor. Die chirurgisch kastrierten Tiere waren über die gesamte Mastperiode hinweg schwerer als die geimpften. Nach der zweiten Injektion erzielten die geimpften Tiere allerdings höhere Tageszunahmen als die Kastraten.
Kein Ebergeruch
Trotzdem waren ihre Schlachtgewichte geringer, was wohl an der kurzen Mastperiode lag. Die geimpften Tiere wiesen einen magereren Schlachtkörper und einen höheren Magerfleischanteil auf. Die Androstenonbestimmung ergab, dass 13 von 60 zufällig beprobten Tieren zwischen 0,05 und 0,22 mg/kg Fett lagen. Das ist unter dem in Deutschland geltenden Grenzwert von 0,5 mg/kg Fett. Die anderen Proben lagen unter der Nachweisgrenze. Auch sensorisch konnte kein Ebergeruch festgestellt werden.


