Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind die Preise für Getreide in die Höhe geschossen. Schweizer Futtergetreide ist nun sogar günstiger als Importware.
Zum Ende der vergangenen Woche lag der Weizenpreis an der Euronext in Paris bei rund 36 Euro pro Dezitonne (Frontmonat Mai). Kaufen Schweizer Händler zu diesem Preis ein, kommt noch der aktuelle Zolltarif von 1 Franken pro Dezitonne hinzu – und natürlich die Transportkosten.
Futterweizen importiert die Schweiz hauptsächlich aus Deutschland und Frankreich. Laut Marktkennern kostet der Transport aus diesen Ländern je nach Distanz zwischen 20 bis 50 Euro pro Tonne, also 2 bis 5 Euro pro 100 Kilo. Bei den aktuellen Treibstoffpreisen ist die Tendenz steigend. Laut Swissgranum beträgt der Produzentenrichtpreis für Futterweizen der Ernte 2021 36.50 Franken pro Dezitonne.
Die Rechnung ist schnell gemacht: Schweizer Futterweizen ist günstiger als der Import aus dem Ausland. Das Problem ist, es gibt keinen oder zumindest fast keinen mehr. Wer viel unverkaufte Lagerware habe, der verkaufe dieses Getreide jetzt, so ein Experte. Doch das reiche bei Weitem nicht aus, um den Bedarf der Mühlen zu decken, bis die Preise sinken würden oder die neue Ernte auf den Markt kommen würde.
Die Branche geht zudem davon aus, dass die Preise länger hoch bleiben werden wegen der durch Krieg in der Ukraine zerstörten Infrastruktur im Osten. Per Anfang April wird es bei Futterweizen und Co. deshalb wohl erneut zu Zollsenkungen kommen, sofern noch eine Grenzbelastung vorhanden ist. Auch der Zoll beim Mahlgetreide dürfte erneut gesenkt werden.



Futterweizen müsste dann mind. 50 Fr./dt liegen
Brotgetreide bei mind. 75.- Fr/dt.