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In Blatten droht ein massiver Bergsturz

Das Dorf Blatten im Walliser Lötschental ist am Montag wegen eines unmittelbar drohenden Bergsturzes evakuiert worden. Wann die 300 Menschen in ihre Häuser zurückkehren können, war ungewiss.

Im betroffenen Gebiet müsse mit einem Felssturz beziehungsweise Erdrutsch gerechnet werden, wurde am Montagmorgen über Alertswiss gewarnt. Daraufhin wurde die gesamte Dorfbevölkerung aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen.

 

Bis fünf Millionen Kubik

Betroffen von der Evakuierung waren insgesamt 300 Einwohnerinnen und Einwohner und rund hundert Gebäude, wie Matthias Ebener vom Regionalen Führungsstab Lötschental auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Menschen seien in der Gemeinde Wiler in Empfang genommen und registriert worden. Touristen befänden sich keine mehr in Blatten, so Ebener weiter.

Alle Evakuierten konnten entweder privat oder in leerstehenden Wohnungen untergebracht werden, präzisierte die Gemeinde Blatten in einer Mitteilung am Montagabend. Gruppenunterkünfte hätten nicht genutzt werden müssen.

Gefahr sehr gross

Die Gefahr eines Bergsturzes sei sehr gross. Deshalb sei die Evakuierung ausgeweitet worden. Es breche immer wieder etwas ab, und es drohe «unmittelbar» der Abbruch eines Felsvorsprungs unterhalb des Bietschhorns, erklärte Ebener.

Laut Alban Brigger, Ingenieur beim kantonalen Dienst für Naturgefahren, könnten zwischen 2 und 5 Millionen Kubikmeter Gestein in Richtung des Dorfes Blatten abstürzen. Dies zeigten neue Berechnungen am Montag. Rund 200'000 Kubikmeter Schutt haben sich laut Brigger seit Freitag bereits von der Felswand gelöst.

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, sagte am Montagnachmittag an einer Medienkonferenz: «Vor fünf Tagen hätte niemand gedacht, dass ein Berg, den wir seit Jahren bewundern und für unverrückbar hielten, sich bewegt.»

Senkung beschleunigt sich

Die Senkung am Kleinen Nesthorn habe sich seit letzter Woche rasch beschleunigt, die Risse seien sichtbar geworden, so der Gemeindepräsident. Deshalb sei die Evakuierung des ganzen Dorfes angeordnet worden. «Wir hoffen, dass die Menschen so rasch wie möglich wieder zurückkehren können,» betonte Bellwald.

Brigger ergänzte: «Unser Ziel ist es, dass keine Personen zu Schaden kommen.» Der Berg sei seit letzter Woche intensiv beobachtet und es seien verschiedene Erkundungsflüge durchgeführt worden. Am Montagmorgen habe man die Resultate der GPS-Messungen gehabt. Dabei habe man feststellen müssen, dass sich die Gefahr merklich erhöht habe. In den nächsten Stunden könnte es darum zu einem Grossabbruch kommen.

Schneeschmelze verschärft Lage

Es sei eine Frage von Stunden und nicht von Tagen, dass es weitere Abbrüche geben werde, so Brigger. Aktuell rechne man mit einem bis drei Millionen Kubikmeter Absturzmaterial.

Bereits am Samstagabend war ein Teil der Gemeinde evakuiert worden. Insgesamt mussten 92 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 16 Gäste ihre Häuser verlassen. Der Evakuierung vorausgegangen war ein Felssturz in der Region des Kleinen Nesthorns. Ein Teil des Materials stürzte auf den Birchgletscher, riss Teile davon mit und löste dabei einen Murgang aus. Dieser kam rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza ausserhalb des Dorfes zum Stillstand.

Der Birchgletscher steht seit den 1990er Jahren unter Beobachtung. Die Gemeinde vermutet, dass die bevorstehende Schneeschmelze ab etwa 2500 Metern Höhe die aktuelle Gefährdungslage verursacht haben könnte.

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