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In der Küche fressen jetzt die Kühe

Alexandra Rozkosny, Berghilfe-Magazin |

 

Die Felbers standen vor der Betriebsübergabe an den Sohn, und vor der Frage, wie sie oberhalb von Hergiswil NW an steiler, beengter Lage aus einem Anbinde- einen Laufstall machen können. Sie fanden eine ungewöhnliche Lösung

 

Hinter Josef Felber und seiner Frau Helen strecken Kühe ihre Köpfe durch Metallstäbe zum frischen Gras hin. Von drei Seiten kommen die Tiere ans Futter. Da, wo das Gras liegt, befand sich über 100 Jahre lang die Küche des Wohnhauses, und wo heute die Kühe ein- und ausgehen, lagen Stube und Badezimmer. 

 

Nur mit Holz geheizt

 

Oben, wo jetzt das Heu gelagert wird, schlief die damals neunköpfige Familie. Das alte Wohnhaus ist zu einem grosszügigen Laufstall geworden, in dem neu 22 Kühe samt Kälbern Platz finden. Im alten Stall hatten nur zwölf Milchkühe Platz gehabt.  1911 hatten die Grosseltern den Hof gekauft. Die Wohnverhältnisse waren bescheiden, erst 1979 installierte Josef Felber eine Badewanne.

 

Doch geheizt wurde weiterhin mit Holz und halt nur das untere Stockwerk. Das war für die 59-jährige Helen das Schlimmste: «Ich habe Winter für Winter gefroren.» Doch zumindest einmal erwies sich der Holzofen als Vorteil. Dann, als der Sturm Vivian im Winter 1990 über die Schweiz fegte. Unten in Hergiswil fiel der Strom tagelang aus, hier oben auf dem Hof konnte ein Teil der Familie dank der Holzheizung bleiben und zu den Tieren schauen.

 

 

 Viel Eigenleistung

 

Doch als Josef Felber begann, die Hofübergabe an den Sohn vorzubereiten, wurde klar: Für zwei Familien wurde es im alten Wohnhaus schlicht zu eng. Und um den Hof rentabel zu halten, war eine Umstellung auf Mutterkuhhaltung mit Laufstall sinnvoll. So entschieden sich die beiden Familien, zuerst mit eigenen Mitteln oberhalb des alten Wohnhauses ein neues zu bauen und dann mit Unterstützung der Berghilfe das alte Haus in einen Laufstall umzuwandeln.

 

«Um die Kosten niedrig zu halten, höhlten wir das Haus während eines Jahres selber aus», sagt Josef Felber. Der Umbau sei schon speziell gewesen, findet der 64-Jährige etwas wehmütig. Seine Frau hingegen ist schlicht glücklich: «Das Schönste am neuen Wohnhaus ist das Badezimmer», sagt Helen Felber, «es ist warm und hat eine Bodenheizung.»

 

Drei Generationen können dank dem Neubau zusammenwohnen.
Yannick Andrea

Kommentare (1)

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  • Von Abonnenten | 30.12.2021
    Liebe Redaktion, stellt doch bitte einige zusätzliche Fotos bei solchen und ähnlichen Berichten ins Netz. Kostet fast nix ist aber spannend. So wird der online Auftritt auch für Druckabonnenten wie mich interessanter. Vielen Dank.

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