Es ist das erste alpine Solarparkprojekt im Wallis, das diesen Schritt vollzogen hat. Die Promotoren hoffen, dass ihnen die Baubewilligung Mitte nächsten Jahres erteilt wird.
Strom für 4500 bis 5000 Haushalte
Sollte dies zutreffen, würde das Projekt die Bedingungen des Bundesgesetzes über die Solarenergie erfüllen. Es hätte dann Anspruch auf Bundeszuschüsse in Höhe von bis zu 60 Prozent der Investition, falls der Park unter Einhaltung des Standardverfahrens bis Ende 2025 zumindest teilweise Strom ins Netz einspeisen kann. Die Promotoren rechnen damit, dass mindestens 10% der Gesamtkapazität am Netz ist.
Die Anlage soll oberhalb der Gemeinde Gondo auf über 2000 Metern Höhe auf einer Fläche von 17,4 Hektar errichtet werden. Sie wird laut den Projektträgern im Durchschnitt etwa 22,1 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr produzieren, was dem Jahresverbrauch von 4500 bis 5000 Haushalten entspricht.
2205 «Solarbäume»
Parallel zur Ausarbeitung des Baugesuchs hat Gondosolar am Standort Alpjerung eine Testanlage erstellt, die in diesen Tagen in Betrieb genommen wird. Diese soll in den nächsten Monaten weitere Erkenntnisse zu den «Solarbäumen» und zum Standort liefern. An einem vertikalen Mast werden 16 bifaziale Photovoltaik-Panels kreuzförmig montiert, womit eine baumartige Struktur entsteht.
«Das Baumdesign ermöglicht die optimale Integration der Anlage in die sensible alpine Landschaft sowie einen verbesserten Schutz des Bodens am Standort Alpjerung», heisst es in der Mitteilung. Gemäss heutigem Stand sind rund 2205 dieser «Solarbäume» vorgesehen.
Protest von Umweltschützern
Im vergangenen Sommer hatten die Promotoren, die Gemeinde Zwischbergen, Energie Electriques du Simplon (EES) und ein Privatunternehmer, das Dossier bei der Baukommission zur Vorberatung eingereicht. «Auf der Grundlage dieser Vorprüfung hat Gondosolar wertvolle Rückmeldungen erhalten. Diese wurden in das endgültige Dossier aufgenommen, das wie geplant vor Weihnachten eingereicht wurde», betonen die Projektträger.
Im August 2022 hatte Mountain Wilderness Schweiz mit einem Protestcamp Zeichen gegen das Projekt «Gondosolar» und für eine «wildnisverträgliche Energiewende» gesetzt. Für den Verein muss die Energiewende zwar stattfinden, aber nicht «auf Kosten der letzten unerschlossenen Räume des Landes».


