Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erwarten 96 % der Deutschen, dass sie von der heimischen Landwirtschaft mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Sogar 97 % setzen auf eine Versorgung mit regionalen Produkten.
Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Vereins information.medien. agrar (i.m.a) hervor.
Landwirtschaft unverzichtbar
Das unter dem Namen «Emnid» bekannt gewordene Institut sollte herausfinden, wie sich die Bürger die «Zukunft der deutschen Landwirtschaft» vorstellen. Für 87% der Befragten ist demnach die heimische Landwirtschaft auch künftig unverzichtbar. Rund 72 % bezeichnen sie als Garant für die Lebensqualität und Lebensfähigkeit des Landes, und 66% sehen in ihr einen Teil der heimischen Kultur.
Bei der Frage, wofür die Menschen bereit sind, künftig mehr Geld auszugeben, nennen 82% sauberes Grundwasser, 70% eine artgerechte Tierhaltung und 59% den Erhalt der Artenvielfalt. Weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft ist für 55 % der Deutschen ein Grund, dafür mehr Geld auszugeben.
Zahlungsbereitschaft für heimisches Fleisch
Insgesamt 87% der Befragten ziehen laut i.m.a-Umfrage Fleisch aus Deutschland der Importware vor. Acht von zehn Deutsche sind sogar bereit, dafür deutlich mehr Geld auszugeben. Würde ein Stück Importfleisch 5 Euro (5,42 Fr.) kosten, läge die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft für vergleichbare heimische Ware bei 8,71 Euro (9,45 Fr.). An Anteil von 21% der Befragten wäre sogar bereit, dafür bis zu 11 Euro (11,92 Fr.) mehr zu bezahlen.
Für 86% ist der Klimawandel die grösste Herausforderung der Zukunft für die Arbeit der Bauern. Die unsichere Preis- und Einkommenssituation nennen 80 % der Befragten. Dass ausländische Erntehelfer auch künftig in der Landwirtschaft unverzichtbar sind, sagen 78% der Deutschen, und 69 % kritisieren eine mangelnde Wertschätzung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit.