In Mollis entsteht das grösste temporäre Sportstadion der Schweiz.
David Feldmann
Ab dem 23. Juni 2025 starten die Aufbauarbeiten zur Glarnerland-Arena, die auf einer Fläche von fünf Hektaren zu stehen kommt. Die Glarnerland-Arena hat einen Durchmesser von 270 Metern, einen Umfang von 850 Metern und ist rund 18 Meter hoch. Die sechseckige Innenfläche umfasst sieben Sägemehlringe mit einem Durchmesser von 14 Metern.
Die grösste Herausforderung sei die Logistik, sagte Tribünenbauer Danilo Della Ca gegenüber Keystone-SDA. 300'000 Einzelteile mussten seine Teams verbauen – während der Flugbetrieb nur wenige Meter entfernt weiterlief. Während neun Wochen sind täglich zehn Bauleiter und rund 100 Armeeangehörige im Einsatz. Das Material stammt von verschiedenen Grossanlässen – unter anderem von der Formel 1.
Aufregung beim Bodenschutz
Aktuell stehen bereits alle sechs Tribünen. Es fehlen noch drei Tribünendächer und noch einige wenige Geländer und Sitzschalen, wie Della Ca erläuterte. Das durchzogene Wetter spielte den Arbeitenden in die Karten – die Hitze bei den Aufbauarbeiten des ESAF von 2022 in Pratteln BL sei viel einschränkender gewesen.
In Mollis entsteht das grösste temporäre Sportstadion der Schweiz.
David Feldmann
Doch die Herausforderungen bleiben nicht nur technischer Natur. Bei einem Lokalaugenschein mit OK-Präsident Jakob Kamm wird deutlich: Bodenschutz hat höchste Priorität. Als ein Armee-Duro kurz auf eine Wiese ausweicht, zeigt sich Kamm verärgert: «Ich habe den Bauern meine Hand darauf gegeben, dass genau das nicht passiert.» Er will nach dem Fest selbst beim Ansäen der Fläche mithelfen.
37 Tonnen Sägemehl
Auch in Sachen Nachhaltigkeit steht das ESAF unter Druck. Della Ca plant künftig mit künstlicher Intelligenz, um Materialtransporte effizienter zu steuern – und nach Möglichkeit vermehrt auf die Bahn zu verlagern. Kamm träumte gar von einer vollflächigen Photovoltaik-Anlage auf der Arena – umgesetzt wird nun zumindest eine kleinere Variante.
Die wohl wichtigste Komponente folgt aber noch – das Sägemehl. 37 Tonnen davon werden in den nächsten Tagen zu sieben Ringen aufgeschüttet, worin sich Ende August dann 274 Schwinger messen. Das Sägemehl stammt laut den Organisatoren von einem Glarner sowie einem Luzerner Sägemehlproduktionswerk. Es wird nach dem Einsatz am ESAF 2025 von den Produzenten retour genommen und zu Spanplatten und Pellets weiterverarbeitet.
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) als grösster wiederkehrender Sportanlass der Schweiz mit Volksfestcharakter findet vom 29. bis 31. August 2025 erstmals in seiner Geschichte auf Glarner Boden statt.