Während sich in den Vereinigten Staaten die Sojabohnen-ernte ihrem Ende nähert, richten sich die Blicke der Marktakteure gespannt auf Südamerika, wo die Aussaat schon begonnen hat.
Die aktuellen Prognosen gehen angesichts der anhaltend attraktiven Preise an den internationalen Warenterminbörsen von einem kräftigen Flächenwachstum für die Eiweisspflanze in Brasilien und Argentinien aus. Auch die Erträge sollen diesmal besser ausfallen als in der von Trockenheit geprägten Saison 2011/12.
Brasilien überholt USA
So prognostiziert das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seinem Oktober-Bericht eine brasilianische Sojabohnenfläche von 27,5 Mio. ha;.Das wären 2,5 Mio ha oder zehn Prozent mehr als 2011. Die Ernte 2013 veranschlagen die Washingtoner Experten auf einen Rekordwert von 81 Mio. t (+14,5 Mio t oder 21,8 % gegenüber dem Vorjahreswert).
Damit würde Brasilien die USA als weltgrösster Sojaproduzent ablösen. Auf einem ähnlich hohen Niveau wie das USDA sieht die dem Agrarressort in Brasília zugeordnete staatliche Versorgungsgesellschaft Conab die Sojafläche Brasiliens - bei 26,4 Mio ha bis 27,3 Mio ha. Die voraussichtliche Ernte im iersten Conab-Bericht für die neue Anbausaison auf 80 bis 82,8 Mio. t veranschlagt. Derweil erwartet der unabhängige Marktbeobachter Safras e Mercado bei „normalen“ Erträgen ein Gesamtvolumen von 82,3 Mio t.
Auch viel Zuwachs in Argentinien
Auch für Argentinien, den weltweit drittgrößten Sojaerzeuger nach Brasilien und den USA, klingen die Prognosen sehr zuversichtlich. Das USDA und die Getreidebörse in Buenos Aires sagen eine Anbaufläche von 19,7 Mio ha vorher. Das wären 2,2 Mio ha oder etwa 13 % mehr als 2011/12. Die argentinische Ernte soll einen Rekordwert von 55,0 Mio t erreichen, was einem Plus von 14,0 Mio t oder 34,1 % im Jahresvergleich bedeuten würde.
In den vergangenen zwei Wochen berichteten die Meteorologen im Zuge des Wetterphänomens El Niño von kräftigen Regenfällen in den südamerikanischen Hauptanbauregionen, was nach Ansicht von Analysten zwar die Aussaat regional verzögern, aber mittelfristig die Entwicklung der Pflanzen begünstigen dürfte.


