Zwei Mal Ja: Sieben Umwelt- und Naturschutzorganisationen haben ihre Unterstützungskampagne für die Trinkwasser- und die Pestizidverbotsinitiative vorgestellt. Sie treten an für eine umweltfreundlichere und gesündere Landwirtschaft.
Abgestimmt wird am 13. Juni. Träger der «2x Ja»-Kampagne sind Pro Natura, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Greenpeace, WWF Schweiz, Aqua Viva, Bird Life Schweiz und der Schweizerische Fischerei-Verband. Am Mittwoch legten sie in Bern vor den Medien ihre Argumente für die beiden Initiativen dar.
Am Anfang der Nahrungskette
«Weiter wie bisher mit der Agrarpolitik ist keine Option», schreibt das Komitee. Die Folgen von Insektensterben, Wasserverschmutzung, Verlust der Bodenfruchtbarkeit sowie von naturnahen Lebensräumen verursachten enorme Kosten. Vom doppelten Ja verspricht es sich kaum mehr Umweltbelastungen durch giftige Pestizide, keinen übermässigen Einsatz von Antibiotika mehr und weniger Überdüngung.
Nationalrätin Martina Munz (SP/SH), Vizepräsidentin von Aqua Viva, sprach von einer «Biodiversitätskrise». Der Pestizidcocktail im Wasser sei tödlich für Wasserlebewesen. Diese Kleinlebewesen stünden am Anfang der Nahrungskette. Sie seien Futter für Vögel und Fische.
Jahrzehntelang nachweisbar
Ohne Insekten gäbe es weder Früchte aus der Schweiz noch Vögel, betonte François Turrian von Bird Life Schweiz. Denn ohne Insekten würden Obstbäume nicht bestäubt. Und ohne Insekten fänden Vögel wie das Braunkehlchen keine Nahrung mehr.
Bernhard Aufdereggen, Präsident von Ärztinnen und Ärzte für den Umweltschutz, fügte an, dass die Gesundheit gefährdende Pestizide jahrzehntelang nachweisbar blieben. Das in den siebziger Jahren verbotene DDT und seine Abbauprodukte zum Beispiel könne im Boden, aber auch in der Muttermilch noch immer nachgewiesen werden.
Kritik an Sistierung der Agrarpolitik 2022+
Das Komitee kritisiert die Sistierung der Agrarpolitik 2022+ im Parlament. sei die Entwicklung einer ökologischeren und gesünderen Landwirtschaft blockiert. Die beiden Initiativen seien ein nötiger Schritt vorwärts.
Die Menschen hätten es satt, dass die Politik ihr Anliegen – eine umweltfreundlichere Landwirtschaft – nicht aufnehme, stellte Ständerätin Adèle Thorens Goumaz (Grüne/VD) fest. Es sei kein Zufall, dass in der Deutsch- und in der Westschweiz gleichzeitig für die beiden Initiativen Unterschriften gesammelt worden seien.
Die bisher einzige Antwort der Politik auf die Sorgen der Menschen sei das Gesetzespaket, die nicht den Einsatz der Pestizide reduzierten, sondern die Risiken durch Pestizide. Diese Bestimmungen verabschiedeten die Räte im März als Antwort auf die Initiativen. Formell sind sie aber kein indirekter Gegenvorschlag dazu.
Enorme Kosten
Die intensive Landwirtschaft stehe unter Zugzwang, hält das Komitee fest. Die Folgen von Insektensterben, Wasserverschmutzung, Verlust der Bodenfruchtbarkeit und von naturnahen Lebensräumen verursachten enorme Kosten. «Weiter wie bisher mit der Agrarpolitik ist für unsere Gesellschaft keine Option.»
Das Verständnis in der Bevölkerung für den Einsatz von Pestiziden und deren Rückstände im Trinkwasser und in Lebensmitteln sinke, so das Komitee. Es verspricht sich vom doppelten Ja in der Zukunft kaum mehr Umweltbelastungen durch giftige Pestizide, keinen übermässigen Einsatz von Antibiotika mehr und weniger Überdüngung.
«Nötiger Schritt vorwärts»
Die beiden Initiativen seien ein nötiger Schritt vorwärts. Die Übergangsfristen seien lang genug, damit sich Praxis und Wissenschaft umstellen könnten. «Die Politik wirkt blockierend und unterstützt fortschrittliche Bauern und Bäuerinnen nicht genug. Deshalb braucht es den Weg der Initiativen», sagt Eva Wyss, Projektleiterin Landwirtschaft bei WWF Schweiz.
Und Alexandra Gavilano, Projektleiterin Landwirtschaft und Klima bei Greenpeace Schweiz doppelt nach: «Eine an den Standort Schweiz angepasste Landwirtschaft ist dringend notwendig, um auch in Zukunft resilient und nachhaltig wirtschaften zu können. Da die Politik zu wenig und zu langsam agiert, kann die Stimmbevölkerung das Heft selbst in die Hand nehmen.»
Zwei Initiativen, zwei Wege
Die Trinkwasserinitiative des Vereins «Sauberes Wasser für alle» fordert eine Versorgung der Menschen im Land mit gesunden Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser. Direktzahlungen sollen nur noch Bauern erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten.
Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten. Für die Umstellung würden acht Jahre Zeit eingeräumt.
Hinter der Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» steht ein Komitee von Bürgerinnen und Bürgern. Sie fordern ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege.
Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pestiziden hergestellt wurden oder die solche enthalten. Die Durchführungsvorschriften müssten innerhalb von zehn Jahren in Kraft treten.




schon
Wir kaufen wenn möglich Lebensmittel nur aus Schweizer Landwirtschaft . Das Fleisch ist super,das Wasser ist das sauberste Weltweit .
Darum unbedingt 2x Nein.
Wenn die Schweizer richtig entscheiden, können Milliarden von Franken gespart und die Zerstörung von Wirtschaft und Gesellschaft abgewandt werden.
Lieber auf den Bauern herumhacken.
- das wegwerfen von nahrungsmitteln wird auch in zulunft nicht besser, weil es den kindern schon gar nicht beigebracht wird den teller lehr zu essen, und die lebensmittel zu schätzen.
- so lange bei den eisenbahnen, gartenbau und im privaten haushalt so viel spritzmittel eingesetzt wird nützt alles nichts. 2 x nein
alle Bauern sind solidarisch
jeder ist glücklich, wenn der Nachbar mehr Land zupachten kann
jeder Bauer freut sich mit dem Nachbar über dessen neuen, sehr grossen Traktor
bearbeitet ein Berufskollege eine interessante Marktnische, freuen sich alle Nahbar und niemand machten dem Pionier die Marge durch das Kopieren der Idee kaputt.
Wir haben nun mal eine Erde mit dieser müssen wir sehr sorge tragen
WENN ICH DIE KOMMENTARE VON HR. FURRER LESE KÖNNEN WIR NUR SAGEN 2X JA
Er sollte in die Tageszeitungen gehen. Dann würden die bösen Nichtbauern, die alle links, antidemokratisch, verlogen und atheistisch sind, uns Bauern den Geldhahn sehr schnell abstellen.
Biblische Bauernzeitung
Pflanzenschutzratgeber
Bäuerliches Verfassungsblatt
Rückwärtsgerichtete Bauerninfo
Bäuerliches Kampfblatt gegen die Linken
Verweigerungsblatt der aufrechten, christlich extremen Bauern
Bauernblatt der Selbstgerechten
Wenn dann diese noch mit Ehrfurcht gegenüber Gott, der Bundesverfassung, als kommunistisch und bevormundend bezeichnet wird, werden die egoistischen, geldgierigen Beweggründe nur noch offensichtlicher. Traurig, wie weit es der ehemals so stolze "Bauernstand" gebracht hat. Dekadent, das alles!!
Jeder Städtler kann angeblich besser bauern als ein Bauer mit40 Jahren Erfahrung.
So ist es auch bei Landwirtschaftsfragen: wenn ich Steuern für die DZ und erhöhte Preise (Grenschutz) bezahlen muss, will ich wie beim Auto auch entscheiden, was ich dafür bekomme.
Zu beachten: wegen der Agrarpolitik bezahle ich sowohl für konventionelle wie auch für Bio-Lebensmittel mehr als im Ausland.
Oder reichen dir 2500.-zum Leben?
Leider haben die Gift- und Düngerverkäufer aber dafür gesorgt, dass nicht mehr besonders viel Leute ohne diese Mittel zurecht kommen. Bei der Ausbildung von LandwirtInnen wird alles mögliche berechnet, aber nicht besonders wert darauf gelegt, was wo passt und den Boden fruchtbar erhalten würde.
Der Boden ist sehr regenerationsfähig. Wüsten werden zu fruchtbarem Land. Die Schweiz ist ein sehr fruchtbares Land und die Ertragsfähigkeit der Böden ist weiterhin sehr hoch. Wo besteht da Handlungsbedarf?
Warum sind die Wette der Pflanzenschutzmittel in Städten höher als auf dem Land?
Sollten alle Beführworter der Initiativen verhungern, merken sie vielleicht warum.