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Inlandproduktion stärkt Glaubwürdigkeit

Die Futtermittelmühlen der VSF-Mitglieder haben 2012 weniger Futter gemahlen. Dies vor allem wegen geringerer Nachfrage aus dem Schweinesektor. Sehr besorgt ist die Vereinigung über den Rückgang beim Futtergetreide.

Reto Blunier |

 

 

Die Futtermittelmühlen der VSF-Mitglieder haben 2012 weniger Futter gemahlen. Dies vor allem wegen geringerer Nachfrage aus dem Schweinesektor. Sehr besorgt ist die Vereinigung über den Rückgang beim Futtergetreide.

Die Sonne erwärmte am Freitag vergangener Woche die Gestade am Sempachersee. Doch der Rückblick auf das Jahr 2012 vermochte die Delegierten der Vereinigung Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF) in Nottwil LU nicht in Sommerstimmung zu versetzen.

Die Produktion von Mischfutter, Eisweisskonzentraten und Futterzusätzen der Futtermühlen von VSF-Mitgliedern sank um 2,6 Prozent auf 679000 Tonnen, Schätzungen für den gesamtschweizerischen Bereich gehen von einem Rückgang von 0,4 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen gegenüber 2011 aus. Der Rückgang korreliert mit der rückläufigen Fleischproduktion, die sich 2012 um 0,8 Prozent zurückbildete. So war vor allem die tiefere Schweinefutterproduktion für die tieferen Futtermengen verantwortlich.

«Die Zeit tut not»

Für den noch amtierenden Präsidenten Philipp Stähelin ist der erneut sinkende Selbstversorgungsgrad beim Futtergetreide alarmierend, der unter 50 Prozent gesunken ist. Beim Kraftfutter ist der Wert unter 40 Prozent gefallen. «Unser Geschäft ist eine Frage des Vertrauens. Die sinkende Inlandproduktion wird durch Importe ausgeglichen. Damit bietet sich Kritikern eine Angriffsfläche. Und so leidet dann auch die Glaubwürdigkeit», machte der ehemalige Ständerat deutlich.

Langfristig sei nur eine Erhöhung der Inlandproduktion eine Option. Doch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) würde sich der Anliegen der Branche nicht annehmen. Dessen Politik führe zu mehr Importen und nicht zu einer Steigerung der Inlandproduktion. «Die Zeit tut not», so die Mahnung von Stähelin.

 

Neuer Präsident

Philipp Stähelin tritt nach 12 Jahren Amtszeit als Präsident der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten ab. Der 69-jährige ehemalige Ständerat (CVP) aus dem Kanton Thurgau übergibt sein Amt seinem Nachfolger im Parlament, Ständerat Roland Eberle (SVP). Der Ingenieur Agronom ETH amtete bereits als Thurgauer Kantons- und Regierungsrat. Heute ist Eberle (60) selbstständiger Unternehmer. blu

 

SBV: Importe reduzieren

Bauernverbandspräsident (SBV) Markus Ritter stellte in seinem Referat vor, wie der SBV gedenkt, die Futtergetreideproduktion zu steigern. Dies soll vor allem über den Verordnungsweg passieren. Das BLW hat die Möglichkeit, das Futtergetreide mit einem Einzelkulturbeiträg zu fördern. Es handelt sich hierbei aber um eine Kann-Formulierung. «Die Abhängigkeit von Ausland ist deutlich zu reduzieren», stellte Ritter klar. Die zunehmende Weltbevölkerung, der steigende Fleischkonsum, die endlichen Landwirtschaftsflächen sowie der limitierende Faktor Wasser würden künftig zu volatileren Märkten führen.

Ritter machte noch einmal deutlich, dass der Kraftfutterverbrauch während der vergangenen 20 Jahre stabil geblieben sei. Zudem würden die Tiere mit 90 Prozent einheimischem Futter und mit 80 Prozent Raufutter gefüttert. Der für die Schweiz bedeutenden Nutztierhaltung attestierte Ritter trotz AP 2017 gute Perspektiven. Die Tierintensität werde aber abnehmen. Es gelte nun, GVO-Importe zu verhindern und für importierte Soja einen Nachhaltigkeitsnachweis zu verlangen.

Zudem sei eine Wiederverwertung der Schlachtabfälle eine Option. «Bauern, Futtermittelproduzenten und Handel müssen gemeinsam agieren», hält Ritter fest.

Für den VSF ist das Engagement des SBV zu wenig couragiert. Dessen Kernforderungen (4 von 8 im Kasten) gehen deutlich weiter.

 

Forderungen VSF

  • Erhöhung des Basisbeitrages für Versorgungssicherheit von 900 Fr./ha auf 1000 Fr./ha
  • Erhöhung des Basisbeitrages Versorgungssicherheit für offenes Ackerland und Dauerkulturen von 300 Fr./ha auf 600 Fr./ha
  • Einführung eines Beitrages für Futtergetreide (Art. 54 LwG) von 300 Fr./ha (Körnermais 200 Fr./ha.
  • Streichung der Extensobeiträge für Brot- und Futtergetreide. blu

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