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Ins Meer gespülter Gips löste einst plötzliche Abkühlung aus

Plötzliche Veränderungen der Meeres-Chemie beeinflussen das Klima stärker als bisher gedacht. Sie haben wahrscheinlich vor 50 Millionen Jahren die kühle Klimaperiode verursacht, in der wir bis heute leben. Das hat ein internationales Forscherteam anhand von Meeres-sedimentproben und Modellrechnungen festgestellt.

sda/dapd |

 

Plötzliche Veränderungen der Meeres-Chemie beeinflussen das Klima stärker als bisher gedacht. Sie haben wahrscheinlich vor 50 Millionen Jahren die kühle Klimaperiode verursacht, in der wir bis heute leben. Das hat ein internationales Forscherteam anhand von Meeres-sedimentproben und Modellrechnungen festgestellt.

Demnach lösten sich vor etwa 50 Millionen Jahren gewaltige Mengen Gips im Ozean, als Indien mit dem asiatischen Kontinent zusammenstiess. Die im Gips enthaltenen Schwefelverbindungen veränderten damals nicht nur die Ökologie der umliegenden Meere, sie stiegen auch in die Atmosphäre auf und kühlten dort als Schwefelaerosole das Klima.

Abrupte Änderung der chemischen Zusammensetzung 

Dieser Prozess habe wahrscheinlich dazu geführt, dass sich das damalige Treibhausklima abkühlte und eine neue Kaltzeit begann, berichten die Forscher um Ulrich Wortmann von der University of Toronto am Freitag im Fachmagazin «Science».

Bis vor kurzem habe man angenommen, dass sich die chemische Zusammensetzung des Meerwassers nur sehr langsam ändere, schreiben die Forscher. Aber inzwischen finde man immer mehr Hinweise auf kurze, plötzliche Unterbrechungen in dieser allmählichen Entwicklung.

Kontinentalkollision stauchte Gipsreservoir

«Als Indien mit Eurasien kollidierte, verstärkte dies die Erosion und Verwitterung der Gipsablagerungen dramatisch», schreiben Wortmann und seine Kollegen von der University of California in Santa Cruz. Dieser Zusammenstoss stauchte grosse Gebiete entlang der Nahtstelle beider Kontinente und verformte dabei eines der grössten urzeitlichen Reservoire von wasserlöslichem Gips, wie die Forscher berichten.

Als Folge gelangten sehr schnell grosse Mengen Schwefel in den Ozean. Diese plötzliche Schwemme veränderte den Nährstoffhaushalt des Meerwassers und beeinflusste auch die darin lebenden Organismen. Gleichzeitig aber gab der Ozean auch einen grossen Teil des Schwefels als feine Schwebstoffe an die Luft ab.

Ende einer langen Warmperiode

Von diesen Schwefelaerosolen sei bekannt, beispielsweise aus Vulkanausbrüchen, dass sie abkühlend auf das Klima wirken, erklären die Forscher. Es sei daher naheliegend, dass diese durch den Gips ausgelöste Meeresveränderung auch zur zeitgleich beginnenden Klima-Abkühlung beigetragen habe.

«Dadurch könnte eine der wärmsten Perioden der jüngeren Erdgeschichte beendet worden sein», sagt Wortmann. Diese Erkenntnis verändere die Vorstellungen darüber grundlegend, wie sich die Meeres-Chemie im Laufe der Zeit verändere und wie sie das globale Klima beeinflusse, sagt Wortmann.

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