Sie sind winzig, augenlos und bleich. Die nun entdeckten Springschwänze leben tiefer als jedes andere bekannte Insekt unter der Erdoberfläche. Nun haben Forscher sie ans Tageslicht geholt.
In einer zwei Kilometer tiefen Höhlen von Georgien haben Forscher die kleinen, bleichen Springschwänze entdeckt. Es sind nach Angaben des russisch-spanischen Teams die am tiefsten lebenden Insekten, die bislang gefunden wurden.
Die Biologen identifizierten gleich vier neue Arten in der Krubera-Woronja-Höhle in Schwarzmeerregion Abchasien. Rafael Jordana und Enrique Baquero von der Universität von Navarra in Pamplona (Spanien) präsentieren die Tiere im Journal «Terrestrial Arthropod Reviews».
Die Springschwänze zeigen besondere Anpassungen an die dunkle, nährstoffarme Tiefe: So sind sie augenlos und haben einen extrem gut entwickelten chemischen Sinn. Eine der neuen Arten mit dem wissenschaftlichen Namen Plutomurus ortobalaganensis fand sich in einer Tiefe von 1980 Metern.
Damit ist das Tier das am tiefsten lebende Insekt das bisher bekannt wurde. Die Krubera-Woronja-Höhle ist mit einer Tiefe von mindestens 2191 Metern die tiefste natürliche Höhle der Welt. Sie liegt im westlichen Kaukasus in der von Georgien abtrünnigen Region Republik Abchasien.
An Land lebende Würmer und Bakterien sind schon aus grösseren Tiefen bekannt: In den vergangenen Jahren fanden Forscher im Bohrwasser aus südafrikanischen Goldminen bereits Bakterien und winzige Fadenwürmer in mehr als drei Kilometern Tiefe. In den Meerestiefen leben zahlreiche Tiere in Regionen unter drei Kilometern.