Der Europäische Innovationsrat hat das Start-up «FarmInsect» für ein Förderprogramm ausgewählt. Das Unternehmen soll im Aufbau einer regionalen Insektenproduktion finanziell unterstützt werden.
Der Europäische Innovationsrat (EIC) unterstützt das Start-up «FarmInsect» mit 2,5 Millionen Euro (24, 6 Millionen Sfr.) um den Aufbau einer regionalen Insektenproduktion zu fördern. FarmInsect wurde vom Innovationsrat zusammen mit 75 weiteren innovativen Start-Ups in einem wettbewerbsintensiven Verfahren aus über 1’000 Bewerbern ausgewählt.
Mästung mit Reststoffen aus der Landwirtschaft
Diese Unternehmen sollen zusammen rund 400 Millionen Euro (3,94 Millionen Sfr.) in Form von Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen erhalten. FarmInsect setzt nach eigenen Angaben auf regionale Reststoffe aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, um Larven der Schwarzen Soldatenfliege «zu mästen». Die Insektenlarven könnten als Tierfutter zum Einsatz kommen und als nachhaltige und regionale Alternative Soja und Fischmehl ersetzen.
Den Landwirten könnten die firmeneigenen Mastanlagen ein zusätzliches Wertschöpfungspotential unter gleichzeitiger Förderung der regionalen Kreislaufwirtschaft, einer höheren Ressourceneffizienz und einer deutlichen CO2-Einsparung eröffnen.
Neuer Betriebszweig
Dazu habe man eine automatisierte Mastanlage entwickelt, die von Landwirten auf ihren Höfen betrieben werden könne, so das Unternehmen. Der Landwirt werde dadurch in die Lage versetzt, einen gesonderten Betriebszweig zu führen, um die fortlaufend bereitgestellten Junglarven zu mästen.
Dieser Ansatz verringere zudem die Komplexität für den Landwirt erheblich und ermögliche so einen einfachen Einstieg in die Mast von Insekten als Nutztiere. Die gemästeten Larven könnten vom Landwirt direkt als Futter für seine Tiere eingesetzt oder an Futtermittelhersteller vermarktet werden, erläuterte FarmInsect.
Neben der vom Innovationsrat zugesagten Förderung wurde dem Unternehmen eine mögliche Eigenkapitalbeteiligung von bis zu 5 Millionen Euro (4,92 Millionen Sfr.)zugesagt. Damit sollen weitere Anlagen zur regionalen Mast von Insektenlarven entstehen.
Darüber hinaus plant das StartUp ein Zuchtprogramm zur Verbesserung der Futterverwertung der Insekten sowie einen zweiten Standort für die Erweiterung der Jungtierproduktion.