Ein breites Bündnis aus Land- und Forstwirtschaft, vor- und nachgelagerten Unternehmen sowie Landnutzern forderte die Abgeordneten des Deutschen Bundestags in einem gemeinsamen Positionspapier auf, das Insektenschutzpaket eindeutig auf Kooperation zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz auszurichten.
«Der Schutz von Insekten und die Förderung der Biodiversität ist ein ureigenes Anliegen. In der Praxis werden schon zahlreiche Anstrengungen zur Förderung der Artenvielfalt und von Insekten unternommen», heisst es in dem Positionspapier.
Landwirte bei Pflanzenschutz deutlich eingeschränkt
Die geplanten Massnahmen im Insektenschutzpaket werden nach Auffassung der unterzeichnenden Verbände dazu führen, dass Landwirte in Schutzgebieten ihre Ackerkulturen nicht mehr ausreichend vor Schädlingen und vor der Konkurrenz durch Unkräuter schützen können. Zudem würden die landwirtschaftlichen Betriebe in ihrer Wirtschaftlichkeit weiter massiv geschwächt.
Die Verbände erwarten unter anderem mehr Vertrauensschutz und Rechtssicherheit. «Der Zielkonflikt zwischen dem Schutz von Insekten, Nützlingen und Bestäubern einerseits und der notwendigen Bekämpfung von Schädlingen zum Schutz der Kulturpflanzen und Wälder andererseits bedarf der Abwägung im Sinne des Verhältnismässigkeitsgrundsatzes (geeignet, erforderlich, angemessen) und keiner pauschalen Verbote», heisst es im Positionspapier.
«Gesetz schafft nur Verlierer»
Ausserdem sollen Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz sowie freiwillige Massnahmen Vorrang vor Verboten und Auflagen im Natur- und Biodiversitätsschutz haben. «Das sollte auch gesetzlich verankert werden», heisst es weiter.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hatte das Insektenschutzgesetz bereits im Februar heftig kritisiert: «Dieses Gesetz hilft weder den Insekten noch den Bauern. Im Gegenteil: Es zerstört erfolgreiche Naturschutz-Kooperationen und gefährdet bäuerliche Existenzen», so Rukwied.