Seit Sonntag kamen lokal bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, wie der Wetterdienst Meteonews schrieb. Die Niederschläge auf die bereits feuchten Böden und die intensive Schneeschmelze liessen die Wasserstände vieler Gewässer ansteigen. Die Höchstpegel werden vielerorts für Donnerstag erwartet.
Angespannt war die Hochwassersituation insbesondere in der Westschweiz, im Wallis, am Alpennordhang, im Berner Oberland und in Graubünden. Die zweithöchste Stufe der Lawinengefahr wurde zum Beispiel in den Glarner sowie den Innerschweizer Alpen, im Berner Oberland und im Wallis ausgerufen.
Hochwassergefahr am Bielersee und Rhein
Beim Bielersee herrschte laut Naturgefahrenportal die zweithöchste Hochwasserstufe, also «grosse Gefahr». Dort rechneten die Behörden damit, dass der Pegel am Mittwoch oder Donnerstag die Hochwassergrenze von 430,35 Meter über Meer erreichen könnte. Am Dienstagmorgen stand der Pegel bei 429,58 Meter über Meer. Den höchsten Stand bisher erreichte der Bielersee 2021 mit einem Pegel von 430,94 Meter über Meer.
Der Rhein bei Basel wurde wegen Hochwassers für Schiffe bis Donnerstag gesperrt. Der Rheinpegel überschritt am Dienstagmorgen an der Messstation Rheinhalle die Hochwassermarke IIa von 820 Zentimetern, wie der Pegelstandanzeige auf der Website der Schweizerischen Rheinhäfen zu entnehmen war. Das hatte die Sperrung der Schifffahrt zwischen Rheinfelden AG und der Schleuse Kembs in Frankreich zur Folge.
Gemäss Prognosen des Bafu dürfte sich die Hochwassersituation nur langsam entspannen. Erst auf den Freitag wird mit einem Rückgang des Pegels unter die Hochwassermarken gerechnet.
Auch bei der Arve in Genf herrschte grosse Gefahr. Nach einem Erdrutsch wurde zudem die Kantonsstrasse Frutigen – Adelboden gesperrt. Lokal wurden Vorsichtsmassnahmen wegen steigender Gewässer getroffen.
Steinschlaggefahr im Wallis
Alertswiss warnte auf X vor Überschwemmungen, Erdrutschen und Steinschlägen im Kanton Wallis. Wegen Steinschlaggefahr fuhren am Dienstagnachmittag Züge der Matterhorn Gotthard Bahn nicht, es verkehrten Ersatzbusse. Zwischen St-Jean und Grimentz war die Strasse gesperrt, wie es weiter hiess.
Auch in den kommenden Tagen ist laut verschiedenen Wetterdiensten mit weiteren Niederschlägen zu rechnen, insbesondere am Alpennordhang. Bereits im November regnete es sehr viel: In den meisten Gebieten der Schweiz fiel vom 1. bis am 25. Tag des Monats fast täglich Niederschlag. In der Westschweiz sowie im zentralen und östlichen Mittelland regnete es bereits bis zur Monatsmitte zum Teil doppelt so viel wie sonst während des ganzen Monats November.
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— SRF Meteo (@srfmeteo) December 8, 2023