Die Lagerkapazität des Gebäudes der Genossenschaft Bündner Käse ist ausgeschöpft. Das Gebäude wurde nun erweitert. Für die Erweiterung wurden vier Millioen Franken investiert.
In Landquart wurde der Erweiterungsbau des Reifungslagers Bündner Bergkäse anlässlich einer kleinen Feier eingeweiht. Die Genossenschaft Reifungslager Bündner Käse (GRBK) hat das Gebäude im Industriegebiet von Landquart im Jahr 2002 von der Swiss Dairy Food gekauft.
Die Genossenschaft wird von Käsereigenossenschaften, Milchverarbeitern, Milchproduzenten und landwirtschaftlichen Organisationen getragen. Seit dem Jahr 2003 produziert die Emmi Käse AG als Mieterin Raclette- und Grosslochkäse. Zudem pflegt sie im Auftrag von etwa zehn Käsereien rund 700 Tonnen Käse.
Ausbau der Produktion
Die Emmi Käse AG hat die Produktion kontinuierlich ausgebaut. Heute verarbeitet die Firma in Landquart mit rund 35 Mitarbeitenden etwas mehr als fünfzig Millionen Kilogramm Milch. Für den Export in die USA werden rund 1400 Tonnen Grosslochkäse hergestellt. In der grössten Raclettekäserei der Schweiz werden zudem rund 3600 Tonnen Raclettekäse produziert.
«Die Quasiheirat eines Zentralschweizers mit einer attraktiven Bündnerin hat sich bewährt», lobte Othmar Dubach von der Emmi Käse AG die Zusammenarbeit mit der GRBK. Es zeige aber auch, dass die Emmi auf einem freien Markt wachsen müssen. «Wir dürfen nicht stagnieren», erklärte Dubach den Anwesenden.
Vier Millionen für Bau
Da der aus dem Jahr 1993 stammende Bau an die Kapazitätsgrenzen gestossen ist, entschloss sich die GRBK zu einem Erweiterungsbau. Es entstanden Lager- und Verpackungsräume für Raclette- und Grosslochkäse. Zusätzlich wird die Lagerkapazität für den Bündner Bergkäse von 60 000 auf 80 000 Stück ausgebaut. Vier Millionen Franken investierte die Genossenschaft.
Gleichzeitig wurde der Pachtvertrag mit der Emmi Käse AG um weitere zwölf Jahre verlängert. Wie Gaudenz Cathomen, Präsident der GRBK, ausführte, wird der Weg der Produktionssteigerung aus Überzeugung weitergeführt. «Dies trotz vereinzelt kritischen Stimmen», so Cathomen weiter. Durch die langfristige Zusammenarbeit kann der Produktionsstandort Landquart gestärkt und die gute Zusammenarbeit mit den Bündner Milchproduzenten und Käsern weitergeführt werden.
Da die Milch zu rund fünfzig Prozent aus dem Kanton Graubünden bezogen wird, werden schliesslich auch die Landwirte davon profitieren.
Regionalität beibehalten
In seinem Grusswort erwähnte Regierungsrat Hansjörg Trachsel, dass die Liberalisierung der Märkte für die Landwirtschaft, aber auch für die übrige Wirtschaft zum Teil grosse Probleme darstelle.
«Die Marke Schweiz kann helfen, aber dies alleine reicht nicht. Es kann ein 500-Millionen-Konsumentenmarkt bearbeitet werden, aber keiner hat auf uns gewartet», führte Trachsel aus. Die Käserei in Landquart sei in den Jahren 1993 und 2000 mithilfe des Bundes und des Kantons gebaut worden und habe seither viele Turbulenzen überstanden. Er sei froh, dass die Emmi Käse AG eingestiegen sei, denn das sei ein Glücksfall für den Betrieb im Kanton Graubünden. Mit dem Reifungslager könne die Regionalität beibehalten werden.