Das Ende der Quote bringt Bewegung in den Milchmarkt Europas. Irische Bauern dehnen dabei ihre Produktion massiv aus.
Innerhalb der Europäischen Union haben in dem Jahr vor dem Quotenausstieg die Milchbauern in 12 Länder ihr «Milchkontingent» übermolken. Insgesamt müssen sie dafür eine Superabgabe in der Höhe von 817,7 Mio. Euro bezahlen. Aber längst nicht jedes EU-Mitgliedsland fährt seine Produktion hoch.
Vergleicht man die ersten 8 Monate des Jahres 2014 mit denjenigen von 2015, zeigt sich, dass insbesondere irische Bauern mehr Milch produzierten. Fast 10 Prozent oder 408000 Tonnen haben sie von Januar bis August 2015 mehr produziert als im selben Zeitraum 2014. Diese überdurchschnittliche Entwicklung ist aber nicht nur Reaktion auf das Quotenende. Dahinter steckt eine politisch geleitete Strategie. Mit staatlicher Hilfe sollen Irlands Bauern bis in 5 Jahren 50 Prozent mehr Milch produzieren als heute.
Auf der anderen Seite reduzierte sich insbesondere die Milchproduktion in Italien und Frankreich. 262'000 Tonnen betrug die Abnahme in beiden Ländern zusammen. Auch in der Schweiz wurde in den ersten 8 Monaten 2015 rund 56'000 Tonnen oder 2,4 Prozent weniger Milch produziert.