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Israels Landwirtschaft fehlen 20’000 Arbeitskräfte

Wegen des Krieges in Israel und Gaza haben viele ausländische Arbeitskräfte das Land verlassen. Auch durch die Abriegelung der Palästinenser-Gebiete und aufgrund des Einzugs von Reservisten fehlen Arbeiter. Es ist der grösste Arbeitskräftemangel in der israelischen Landwirtschaft seit Staatsgründung 1948.

AgE |

Eine Folge des Krieges in Israel und Gaza ist ein akuter Arbeitskräftemangel im israelischen Agrarsektor. Wie das Landwirtschaftsministerium in Tel Aviv Anfang November mitteilte, fehlen der Branche momentan „ungefähr 20’000 Arbeitskräfte“. Trotz bereits mehrerer Kriege seit der Staatsgründung im Jahr 1948 sei dies der grösste Engpass im Agrarsektor in der Geschichte des Landes. 

Betriebsleiter eingezogen

Nach Angaben des Ministeriums arbeiteten vor dem Terrorangriff der Hamas auf den Süden des Landes am 7. Oktober und dem daraus folgenden Krieg „Swords of Iron“ fast 30’000 ausländische Arbeitskräfte in der israelischen Landwirtschaft. Seit Beginn der Kämpfe sollen etwa 8’500 Arbeiter in ihr Herkunftsland zurückgekehrt sein.

Zudem fehlen laut dem israelischen Landwirtschaftsministerium etwa 9’000 Arbeiter aus den Gebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Als Grund nennt das Ressort die Abriegelung der betreffenden Gebiete. Ein weiterer Grund für den Arbeitskräftemangel sei der Einzug von Reservisten. Hierunter seien auch viele hochqualifizierte Betriebsleiter.

Junge Rekruten als Ersatz

Als Gegenmassnahme sollen nun verstärkt junge Rekruten aus den israelischen Vorbereitungsschulen für den dort verpflichtenden Wehrdienst herangezogen werden. Gemäss dem Ressort könnten mit dem gestarteten Programm bis zu „4’500 junge Männer“ etwa als Erntehelfer auf Obstplantagen eingesetzt werden. Darüber hinaus sei jüngst die Einreise von rund 5’000 ausländischen Arbeitskräften für die Landwirtschaft genehmigt worden.

Zudem soll es laut Agrarressort finanzielle Anreize für ausländische Arbeitskräfte geben, die in der Umgebung des Gazastreifens bleiben und dort weiterhin ihrer Arbeit nachgehen. Parallel dazu bietet das Ministerium Landwirten, die bis zu zehn israelischen Personen Arbeit geben, für jeden neuen Mitarbeiter einen Zuschuss in Höhe von umgerechnet 463 Franken. 

Nur 20% ackerbaulich nutzbar

Die Landwirtschaft in Israel gilt als hoch entwickelter Wirtschaftszweig und weltweit führend in der Agrartechnologie. Das Land ist ein wichtiger Exporteur von Frischobst und -gemüse. Als schwierig gelten die geografischen Gegebenheiten des Landes.  Mehr als die Hälfte des Territoriums ist Wüste. Entsprechend knapp sind auch die Wasserressourcen.

Nur 20% der Landfläche sind von Natur aus ackerbaulich nutzbar. Je nach Quelle entfielen zuletzt 2% oder 3% des israelischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf den Agrarsektor. Nichtsdestoweniger liegt die Selbstversorgungsrate Israels bei rund 95%. Importieren muss das Land vor allem Teile seines Getreide- und Ölsaatenbedarfs. Aber auch Fleisch, Kaffee, Kakao und Zucker werden in grösseren Mengen eingeführt.

Für die israelische Landwirtschaft gelten Produktionsquoten unter anderem für Milch, Eier, Geflügel und Kartoffeln. Gleichzeitig gibt es Subventionen für spezialisierte Produktionszweige. Der Anbau von im Allgemeinen nur wenig rentablen Erzeugnissen ist untersagt.

 

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