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Ist Methan schädlicher als CO2?

 

An der EAAP-Konferenz in Davos GR traten diese Woche mehrere hochrangige Tierwissenschaftler auf. Einer von ihnen ist Giovanni Bittante aus Italien. Er beantwortete Fragen zu Tierhaltung und Umwelt, die häufig von der Gesellschaft gestellt werden.

 

Giovanni Bittante  ist Professor an der Universität im italienischen Padua. Diese Woche war der bekannte Tierwissenschaftler aber nicht in Italien, sondern am international bekannten Kongressort Davos GR anzutreffen. Er besuchte die Konferenz  der Europäischen Vereinigung für Tierwissenschaften (EAAP).

 

In seinem Referat versuchte er zahlreiche Fragen zur Umweltwirkung der Tierhaltung zu beantworten – gerade deshalb, weil die Haltung von Tieren mittlerweile von der Gesellschaft häufig als umweltbelastend angeprangert wird. 

 

Grasland besser nutzen

 

Ein heisses Thema zur Zeit – oder eine oftmals gehörte Aufforderung – ist «Feed no Food». Dazu stellte Bittante folgende Frage in den Raum: «Sollten wir uns vegetarisch oder vegan ernähren? Seine Antwort: «Wir können und sollen weiterhin Futtermittel und tierische Produkte herstellen.» Man solle aber weiterhin die Effizienz in der Futter- und Tierproduktion erhöhen. In  Zukunft gehe es darum, Fleisch und Milch von Wiederkäuern hauptsächlich nur dort zu produzieren, wo Ackerbau nicht möglich ist. Es sei kein Wettbewerb zwischen Lebensmittel und Futtermittel zu befürchten.

 

Bittante stützte die Futtermittelproduktion: «Wir müssen die Energieproduktion auf Grasland erhöhen, um die Menschen in Zukunft ernähren zu können.» Eine Möglichkeit und gleichzeitig ein Kampf der Zukunft sei es, auf nicht ackerfähigem Land die Produktion von tierischen Lebensmitteln zu erhöhen.

 

Methan im Vergleich zu CO2

 

Nachfolgend beantwortete er Fragen zum Treibhausgas Methan. Denn immer wider heisst es, dass die Landwirtschaft mit Methan und Lachgas viele klimaschädliche Emissionen erzeugt. Doch Ist Methan hauptverantwortlich für die globale Erwärmung? «Nein, es ist das CO2 aus fossilen Brennstoffen, gefolgt von Stickstoffdioxid», lautete Bittantes Antwort.

 

Weitere Frage: Ist Methan mehr oder weniger schädlich als CO2 aus nicht erneuerbarem Kohlenstoff? Dazu Bittante: «Methan ist 200 Mal weniger konzentriert und hat eine 18-mal geringere durchschnittliche Lebensdauer in der Atmosphäre.» Der Wissenschaftler betonte, dass Methan also ein reversibles, sprich reparables Problem, sei.»

 

Bittante in Davos ausgezeichnet

 

Während der Eröffnungszeremonie des 72. Treffens der EAAP diese Woche in Davos GR wurde dem italienischen Professor Giovanni Bittante der «Leroy Award», der renommierteste europäische Preis im Bereich der Tierwissenschaften, verliehen. Bittante hat vielfältige Beiträge zur Tierwissenschaft geleistet, da er in Italien als Wissenschaftler, Mentor und Führer auf dem Gebiet der Tierproduktion mit Schwerpunkt auf Zucht und Genetik sehr einflussreich war.

 

Laut dem EAAP-Rat ist Bittante in der heutigen Welt der Spezialisierung eine der wenigen Personen, die die Tierzucht als Teil eines Systems betrachten, das nicht nur genetische und Umweltvariablen, sondern auch ländliche Soziologie, Produktqualität und allgemeine Nachhaltigkeit umfasst. Er hat Hunderte von Studenten in der Tierzucht ausgebildet, ist Mentor von Wissenschaftlern und hat zur Entwicklung eines italienischen Forschernetzwerks beigetragen. Er ist ein produktiver Forscher mit Hunderten von Veröffentlichungen in begutachteten Fachzeitschriften.

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