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Ist Paraguay' neuer Präsident Fürsprecher der Agrarkonzerne?

Der Ausgang der Präsidentenwahl in Paraguay scheint Bemühungen, die extreme Ungleichverteilung des Landbesitzes in diesem Südamerikanischen Land abzumildern, zunichte gemacht zu haben. Dies teilten einheimische Partnerorganisationen des Entwicklungshilfswerks Misereor vergangene Woche mit.

AgE |

 

 

Der Ausgang der Präsidentenwahl in Paraguay scheint Bemühungen, die extreme Ungleichverteilung des Landbesitzes in diesem Südamerikanischen Land abzumildern, zunichte gemacht zu haben. Dies teilten einheimische Partnerorganisationen des Entwicklungshilfswerks Misereor vergangene Woche mit.

Horacio Cartes von der konservativen Colorado-Partei war zum Nachfolger von Fernando Lugo von der linksorientierten Patriotischen Allianz für den Wechsel (APC) gewählt worden.

Die Hilfsorganisationen erklärten, mit dem Tabakindustriellen und Millionär Cartes hätten die „Agrarkonzerne und Grossgrundbesitzer nun einen wichtigen Fürsprecher an der Spitze des Staates“. Eine Agrarreform werde wohl kein Thema im Parlament bleiben. Wer auf eine Lösung der dringendsten sozialen Probleme des Landes gesetzt habe, müsse diese „Hoffnung vorerst begraben“.

Cartes wird seine Amtsgeschäfte im August aufnehmen. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, den Agrarboom Paraguays zu fördern. Dazu will er ein Flächenkataster einführen und den Bewirtschaftern Nachweise über Eigentumsrechte aushändigen, um die Nutzung von Krediten zu ermöglichen.

Landarbeiterorganisationen wie die MCNOC vermissen ein Bekenntnis, die Situation der Landlosen verbessern zu wollen. Hierfür hatte sich zuvor Lugo eingesetzt und die Vergabe kleiner Agrarflächen an landlose Bauern eingeleitet. Der ehemalige Bischof war von 2008 bis 2012 Staatspräsident Paraguays, war dann aber seines Amtes enthoben worden, weil es bei Auseinandersetzungen zwischen Landlosen und Polizisten zu Todesfällen gekommen war.

Bis 2008 hatten mehr als 60 Jahre lang stets Vertreter der Colorado-Partei die Präsidentenposition inne. Die Partei unterstützt laut Informationen der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) vor allem die Grossunternehmer. Aktuell besitzen gemäss BPB knapp 2% der Bevölkerung etwa 85 % der Landesfläche.

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