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Italien: Bauern fühlen sich verschaukelt

Viel versprochen, aber nichts dahinter: So lässt sich das staatliche Gebahren um den Ausgleich an landwirtschaftliche Betriebe in Norditalien skizzieren, die durch das Unwetter im Mai 2023 grössere Schäden erlitten hatten. Wie Medien jetzt berichteten, wurden 80 Prozent der rund 5’000 Anträge auf Schadensersatz abgewiesen.

Viele Landwirte in der norditalienischen Region Emilia-Romagna dürften sich von der Politik und den staatlichen Stellen verschaukelt fühlen. Das Unwetter, das im Mai 2023 diese Region heimsuchte, verursachte einen Schaden von schätzungsweise insgesamt rund 1 Milliarde Euro.

Betroffen waren auch an die 12’000 landwirtschaftliche Unternehmen. Die Regierung stellte über den 2021 für solche Ereignisse eingerichteten Fonds «AgriCat» sofort 50 Millionen Euro (46,41 Millionen Franken) zur Behebung der Schäden zur Verfügung.

Ohne jegliche Begründung

Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida besuchte das Katastrophengebiet und versprach, dass jeder Betrieb mit einem vollständigen Ausgleich der Schäden rechnen könne. Regierungschefin Giorgia Meloni überflog mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Region, damit sich diese aus der Luft ein Bild vom Ausmass der Verwüstung machen konnte.

Doch die versprochenen Entschädigungen fallen weitgehend aus. Wie die Tageszeitung «Il Fatto Quotidiano» letztens berichtete, wurden von den rund 5’000 Entschädigungsanträgen etwa 80 Prozent von der zuständigen Abteilung beim Institut für Marktforschung und Marktinformation in der Landwirtschaft (ISMEA) abgewiesen. «Und das ohne jegliche Begründung», wie der regionale Ableger des Landwirtschaftsverbandes Cia Agricoltori scharf kritisiert.

Lächerlich niedrig

Die Bearbeitung der anderen Anträge lässt weiter auf sich warten, oder - für die Betroffenen noch ärgerlicher oder zynischer - der Ausgleich fällt lächerlich niedrig aus. Einem Landwirt, der aufgrund der durch die Überschwemmungen erlittenen Schäden einen Antrag auf Ausgleich über 30’000 Euro (27’846 Franken) gestellt hatte, wurden laut «Il Fatto Quotidiano» ganze 13,83 Euro (12,84 Franken) überwiesen.

Ein anderer Betrieb hatte «etwas mehr Glück», denn er bekam 181 Euro (168 Franken), wobei er einen Schaden von rund 50’000 Euro (46’410 Franken) geltend gemacht hatte. Es gab aber auch einen Hof, der sich mit 4 Euro (3,71 Franken) an staatlicher Hilfe begnügen musste.

Die Tageszeitung berichtete, sie habe Ismea um Erläuterung gebeten, jedoch ergebnislos. Die führende Vertreter von Landwirtschaftsorganisationen wollten sich treffen, um zu besprechen, welche Massnahmen sie im Sinne der betroffenen Betriebe ergreifen können.

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