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Italien: Proteste gegen Getreideimporte

In ganz Italien protestierten am 26. September rund 20’000 Landwirte gegen hohe Getreideimporte, die ihre Produktionskosten übersteigen und das wirtschaftliche Überleben vieler Betriebe gefährden.

In ganz Italien haben mehrere Tausend Landwirte gegen zu hohe Getreideimporte protestiert. Aufgerufen hatte der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti. Nach Angaben der Branchenorganisation waren am 26. September landesweit insgesamt rund 20’000 Bauern auf den Strassen. Stein des Anstosses sind insbesondere die Einfuhren von Hartweizen.

Laut Coldiretti ist der Preisdruck durch die Importe so gross geworden, dass die Produzenten ihre Produktionskosten nicht mehr decken können und deshalb Verluste einfahren. Bedroht sein soll das wirtschaftliche Überleben von fast 140’000 Betrieben, vor allem in Süditalien.

Preise und Produktionskosten

Coldiretti zufolge werden für Hartweizen in Italien derzeit 28 Euro/dt ( 26,6 Franken/dt) gezahlt; damit soll der Preis gegenüber dem Vorjahr um 30 % gefallen sein und wieder das Niveau vor Russlands Angriff auf die Ukraine erreicht haben.

Nach Angaben des Verbandes sind die Produktionskosten allerdings seit 2021 um 20 % angestiegen. Ein Kilogramm Pasta werde für 2 Euro (1,90 Franken) verkauft, an die Bauern gingen davon aber lediglich 28 Cent (0,27 Franken), verdeutlichte Coldiretti.

Staatliche Massnahmen

Wie der Verband nach den Demonstrationen mitteilte, hat Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida bereits signalisiert, mehrere Forderungen der Landwirte aufzugreifen. Demnach wird das Institut für Marktforschung und Marktinformation in der Landwirtschaft (ISMEA) einen Index für regionale Produktionskosten veröffentlichen.

Daneben wird ein staatliches Gremium eingerichtet, das den Hartweizenmarkt beobachten wird; ausserdem wird der Staat 40 Mio. Euro (38 Mio. Franken) zur Strukturierung der Lieferketten bereitstellen. Insbesondere soll die vertragliche Absicherung der Landwirte verbessert werden.

Forderungen der Landwirte

Darüber hinaus fordert Coldiretti, Getreideimporte aus Drittstaaten mit niedrigeren Produktionsstandards im Pflanzenschutz zu untersagen.

Explizit genannt werden Lieferungen aus Kanada, der Türkei und Russland. Um die Ernährungssicherheit zu erhöhen, soll Italien zudem in strategische Getreidereserven investieren. Auf europäischer Ebene will der Verband eine Pflicht zur Angabe der Herkunft der Rohstoffe auf der Verpackung von Teigwaren eingeführt sehen.

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