Italiens Ministerpräsident Enrico Letta drängt auf einen Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA bis Ende 2014. Das sagte Letta nach einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama am Donnerstag in Washington.
Sein Ziel sei es, das Abkommen noch während der italienischen EU-Ratspräsidentschaft abzuschliessen, sagte Letta. Italien steht der EU bis Ende Dezember 2014 vor. Die geplante «Handels- und Investitionspartnerschaft» (TTIP) soll in der EU und den USA das Wachstum ankurbeln und Hunderttausende neue Arbeitsplätze schaffen. Mit rund 800 Millionen Bürgern wäre es die grösste Freihandelszone der Welt.
Ziel ist, die Zölle von durchschnittlich vier Prozent abzubauen und gemeinsame Standards für den Handel zu entwickeln. Die Gespräche über das Abkommen hatten im Juli in Washington begonnen und sollen etwa ein Jahr dauern. Auf die Verhandlungen blickt auch die Schweiz gebannt. Anlässlich eines Besuchs in Brüssel am Donnerstag sagte Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amman, dass das Abkommen für die Schweiz eine grosse Herausforderung bedeuten würde. Der Bundesrat liess sich vom EU-Handelskommissar über den Stand der Verhandlungen orientieren.
Befürchtet wird, dass sich gegenseitige Zollsenkungen der EU und den USA nachteilig für Schweizer Unternehmen auswirken könnten. In den letzten Jahren führte die Schweiz sowohl mit den USA wie auch mit der EU erfolglos Gespräche über Freihandelsabkommen.