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IT: Hoher Anteil illegaler Arbeiter

Eine Kontrollaktion der Carabinieri bestätigte den Verdacht, dass es im italienischen Obst- und Gemüseanbau eine relativ hohe Zahl illegaler Arbeiter gibt. Von 786 kontrollierten ausländischen Arbeitskräften waren 308 irregulär beschäftigt, davon 96 illegal. Die Aktion folgte wenige Wochen nach dem Tod eines indischen Landarbeiters.

In der italienischen Landwirtschaft werden offenbar sehr viele ausländische Arbeitskräfte illegalerweise eingesetzt. Das zeigte eine Anfang Juli durchgeführte Kontrollaktion von amtlichen Inspektoren und der Spezialeinheit für Arbeitsschutz der Carabinieri. Überprüft wurden landesweit insgesamt 310 landwirtschaftliche Betriebe, überwiegend im Gemüse- und Obstbau. Medienberichten zufolge waren von den im Rahmen dieser Aktion 786 kontrollierten ausländischen Arbeitskräften 308 oder 39% irregulär beschäftigt, davon 96 illegal.

Wegen der illegalen Beschäftigung wurden 128 Betriebsunterbrechungen verhängt, 51 wegen schwerer Sicherheitsverstöße. Außerdem gab es Geldstrafen über insgesamt 1,68 Mio. Euro (1.61 Mio. Franken). 171 Personen werden vor Gericht gestellt. Die meisten Verstösse wurden in den Regionen Latium, Piemont sowie in den Abruzzen und auf Sizilien festgestellt.

Tod eines indischen Landarbeiters

Vor wenigen Wochen hatte in Italien der Tod eines indischen Landarbeiters für Furore gesorgt. Der 31-Jährige starb an zu hohem Blutverlust. Ursache war ein Arbeitsunfall auf den Feldern der Pontinischen Ebene, südlich von Rom. Dort liegt ein Schwerpunkt des europäischen Kiwianbaus. Der Inder wurde von einer Maschine erdrückt; er verlor dabei einen Arm und beide Beine wurden zerquetscht. Anstatt direkt Hilfe zu holen, brachte der Vater des Betriebsleiters den Verletzten zu dessen Unterkunft und ließ ihn zunächst dort. Zu spät wurde der Arbeiter ins Spital gebracht, wo er dann nicht mehr gerettet werden konnte.

Der Arbeitgeber des Inders wurde mittlerweile verhaftet. Der Tod des Landarbeiters führte zu mehreren Demonstrationen, bei denen die Abschaffung des sogenannten Bossi-Fini-Gesetzes gefordert wurde. Das Gesetz regelt die Einwanderung nach dem Arbeitskräftebedarf und der wirtschaftlichen Lage. Dem Vorwurf italienischer Gewerkschaften zufolge sind landesweit rund 230’000 Erntehelfer Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Der Stundenlohn betrage oft nur rund 2 Euro (1.91 Franken). Ihre Hand im Spiel bei der Vermittlung illegaler Landarbeiter soll auch die Mafia haben.

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