Die japanische Regierung hat die Einfuhrabgaben auf gefrorenes Rindfleisch am Dienstag kräftig angehoben. Wie das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) am vergangene Woche berichtete, soll für die Zeit bis zum 31.März 2018 ein Zolltarif von 50% des Warenwerts gelten.
Das sind 11,5 Prozentpunkte mehr als bisher. Ursache für diese Anpassung sei die hohe Liefermenge aus dem eigenen Land nach Japan gewesen, die im Zeitraum von April bis Juni 2017 eine entsprechende Auslöseschwelle übertroffen habe.
Der höhere Tarif betreffe neben den USA auch weitere Länder, die kein Freihandelsabkommen mit Japan abgeschlossen hätten. US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue zeigte sich besorgt, dass die Massnahme den Rindfleischmarkt im eigenen Land beeinträchtigen und das gesamte Handelsdefizit der Vereinigten Staaten gegenüber Japan erhöhen könnte.
„Darunter würden unsere wichtigen bilateralen Agrarhandelsbeziehungen mit Japan bei Agrarprodukten leiden“, betonte der Ressortchef. Ausserdem werde die Zolltariferhöhung steigende Rindfleischpreise für die japanischen Verbraucher verursachen. Deshalb habe der Minister Vertreter der Tokioter Regierung gebeten, sich sofort um diese Probleme zu kümmern. Im vergangenen Jahr lieferten die USA Rindfleisch und entsprechende Produkte im Wert von 1,5 Mrd. USD (1,45 Mrd. Fr.) nach Japan.
Nur geringfügig dürften EU-Rindfleischexporteure von der Zollerhöhung des asiatischen Landes betroffen sein. So veranschlagt die EU-Kommission den betreffenden Exportwert für 2016 auf lediglich 6 Mio Euro. Die Europäische Union hat zuletzt aber lediglich eine politische Grundsatzeinigung über ein Freihandelsabkommen mit Japan (JEFTA) getroffen. Der Abschluss der Verhandlungen wird für Ende 2017 angepeilt.