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Ja zur Zukunft Landwirtschaft

Fachleute diskutierten über die Wege einer nachhaltig produzierenden und nachhaltig pflegenden Landwirtschaft. Dass dies keinen Widerspruch bedeuten muss, zeigten die Referenten mehrheitlich auf.

 

 

Fachleute diskutierten über die Wege einer nachhaltig produzierenden und nachhaltig pflegenden Landwirtschaft. Dass dies keinen Widerspruch bedeuten muss, zeigten die Referenten mehrheitlich auf.

Zum Gedankenaustausch über die Zukunft der Landwirtschaft und deren Auswirkungen im Zusammenhang mit der Agrarpolitik 2014–2017 (AP 2017) lud das Landwirtschaftliche Zentrum Rheinhof in Salez ein. Eine Vielzahl Referenten sorgten dafür, dass der Anlass auf reges Interesse stiess.

Reformen als Kompass

Nationalrat Walter Müller (FDP/SG) sieht in der nachhaltig produzierenden und nachhaltig pflegenden Landwirtschaft sehr wohl einen Widerspruch. «Allein schon die Forderungen der politischen Parteien sind völlig unterschiedlich.» In der Diskussion um die AP 2017 wünscht sich Müller weniger Auflagen. Die Bezahlung besonderer Leistungen soll der Markt richten. Will sagen, mehr Freiheit für die Landwirtschaft. Besondere Leistungen (Landschaftspflege, Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen, Tierwohl usw.) bezahlt der Konsument über den Marktpreis.

Bernard Lehmann, Direktor Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), sieht die anstehenden Reformen als wichtigen Umbauschritt – als sogenannten Kompass. Die verschiedenen Massnahmen brächten eine ökologische und ökonomische Verbesserung. Man müsse sich bewusst sein, dass die Landwirtschaft Besitzer und Nutzer der Landschaft zugleich sei, die Gesellschaft hingegen virtuelle Nutzerin.

«Jeder Landwirt kann sich frei entscheiden, ob er besondere Leistungen erbringen und sich ausschliesslich an die allgemeine Gesetzgebung halten will. In diesem Fall muss er jedoch auf Direktzahlungen verzichten, falls er keine besonderen Leistungen erbringt», sagt Lehmann.

Chancen für Schweizer Produkte

Anhand von Beispielen beleuchtete Roland Frefel, Leiter Marketing Frischprodukte Coop, dass es für Coop keinen Widerspruch gibt zwischen nachhaltig produzierender und nachhaltig pflegender Landwirtschaft. «Wir verzeichnen beispielsweise im Biobereich pro Jahr 20 bis 30 Prozent Zuwachs, und der Biomarkt wächst stetig». Dieser Trend werde durch die Reform der Agrapolitik weiter gefördert. «Das Thema Nachhaltigkeit wird in Zukunft noch wichtiger als heute sein – nutzen Sie die Chance», sagte Frefel zuversichtlich.

Rudolf Minsch, Chefökonom Economiesuisse, möchte nicht, dass die Schweiz zu einem Freilandmuseum à la Ballenberg «verkommt», sieht aber aus wirtschaftlicher Sicht gute Aussichten mit Swissness- und Premium-Produkten. Die Stossrichtung der Agrarpolitik sei richtig, weil sich die Direktzahlungen an den Leistungen orientierten. «Es gibt keine Subventionen, sondern Entschädigungen für Leistungen, welche die Landwirtschaft für die Öffentlichkeit erbringt.»

Minsch spricht sich gegen den Abbruch der Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit der EU im Agrar- und Lebensmittelbereich aus. «Das ist nicht zielführend.»

Eine Herausforderung

In der Diskussionsrunde wurde kritisiert, dass es für die landwirtschaftliche Nutzung von Bauland keine Direktzahlungen mehr geben soll. Uneinig waren sich Referenten und Teilnehmende zum Thema Freihandelsabkommen. Mehrheitlich herrschte dennoch Zuversicht. Chancen für eine nachhaltig produzierende und nachhaltig pflegende Landwirtschaft wurden aufgezeigt, die gleichwohl auch eine Herausforderung für alle Beteiligten bedeuten werden.

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