Die Regierung Tansanias will nach Angaben von Aktivisten etwa 40'000 Angehörige des Volksstamms der Masai aus ihren angestammten Gebieten im Norden des Landes vertreiben.
Etwa 1500 Quadratkilometer Land im Bezirk Loliondo sollten in ein Jagdrevier für ein gastronomisches Unternehmen umgewandelt werden, das für die Königsfamilie der Vereinigten Arabischen Emirate arbeite, berichtete die Kampagnengruppe Avaaz am Dienstag. Den Masai seien umgerechnet rund 553'000 Franken im Gegenzug für das Verlassen des Gebiets angeboten worden.
Die Regierung in Daressalam äusserte sich nicht zu den Angaben. Ähnliche Pläne für die Region hatte sie erst im Herbst vergangenen Jahres fallen gelassen. Das Gebiet grenzt an den Serengeti-Nationalpark, der an der Grenze zu Kenia in den dortigen Masai-Mara-Nationalpark übergeht. In den Parks sollen Wildtiere geschützt werden.
Avaaz gab an, das Unternehmen, welches das fragliche Jagdrevier plane, habe in zwei Jagdsaisons mehr als 2700 Tiere, darunter Löwen, Leoparden und Büffel, getötet. Dafür habe es umgerechnet insgesamt rund 288'000 Franken bezahlt. Avaaz sammelte in einer Onlinepetition bereits rund 1,7 Millionen Stimmen gegen die Pläne. «Dieses Geschäft wäre desaströs für den Ruf Tansanias, für die Tierwelt und für die Masai», erklärte die Gruppe. Das Nomadenvolk lebt im Süden Kenias und im Norden Tansanias von Viehzucht.