Das UNO-Jahr der Fledermaus endet in der Schweiz mit einer guten Nachricht aus dem Tessin: Über dem Lago Maggiore konnten Forscher eine hierzulande seit über 100 Jahren ausgestorbene Fledermausart nachweisen - die Langfussfledermaus Myotis capaccinii.
Sie ist darauf spezialisiert, Insekten über dem Wasser zu fangen. Zwischen 1901 und 1909 war noch eine Kolonie in einem Tunnel am Luganer See bekannt. Seither galt die Art in der Schweiz als ausgestorben, wie die Stiftung Fledermausschutz am Dienstag mitteilte.
Die überraschende Entdeckung der Langfussfledermaus wurde durch den Einsatz von modernsten Ultraschall-Aufzeichnungsgeräten und Satelliten ermöglicht. Bei dieser Studie des Biodiversitäts- Monitoring Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt wurden die Aufnahmegeräte auf einem Boot befestigt.
Das Boot war jeweils in der Nacht auf dem Lago Maggiore unterwegs und suchte zwischen den Brissago-Inseln und der Grenze zu Italien nach den für das menschliche Ohr unhörbaren Ultraschalllauten der Fledermäuse.
«Die Wiederentdeckung der Langfussfledermaus ist eine schöne Überraschung; damit leben nun 23 Fledermausarten im Tessin», wird Marzia Mattei Roesli, Leiterin des Tessiner Fledermausschutzes im Auftrag des Kantons, zitiert. Sie hatte die Entdeckung zusammen mit den Fledermausexperten der Arbeitsgemeinschaft SWILD, Zürich, und der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL gemacht.


